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Kultige Bluegrass-Indiefolk-Mischung im Bavarian Style: Johnny & The Yooahoos © Michael Wolf Photography
Nach langem Warten und vielen Verschiebungen ist es nun endlich soweit und die Bad Aiblinger „Saitensprünge“ dürfen in ihre nächste Runde starten. Einst noch als Geheimtipp gehandelt, hat sich ist das kleine aber feine Festival im Laufe von rund zwei Jahrzehnten längst zu einem Fixtermin für Musikfans entwickelt, die regelmäßig ins malerische Oberbayern pilgern, um hier in entspannter Atmosphäre Gitarrenkunst auf höchstem Niveau zu erleben. Die Besucherinnen und Besucher erwartet dabei erneut ein gewohnt vielseitiges Programm, das im Vorfeld sogar noch einmal um zwei weitere Termine ergänzt werden konnte.
Schwungvoll verspricht dabei schon das Auftaktkonzert am 6. November zu werden, bei dem die Band Johnny & The Yooahoos ihre kultige Mischung aus Bluegrass, Indiefolk und Americana-Pop im Bavarian Style präsentieren wird. Ohne jede Elektronik, dafür aber gerüstet mit Mandoline, Banjo, Gitarre und Kontrabass, auf denen die vier Herren sich bei ihrem mehrstimmigen Harmoniegesang begleiten. Mit Texten, die neben klassischen Bluegrass-Themen wie Liebe, Tod und Schnaps auch aktuelle Diskussionen als Inspiration heranziehen. Da mag man fast nicht glauben, dass die Vorgänger-Band von Gründungsmitglied Bastian Schuhbeck als Prog- und Krautrock Formation begonnen hatte.
Ähnlich authentisch wie der sympathische Retrosound der Yooahoos ist auch der Hamburger Gitarrist Jan Hengmith unterwegs, der sich ganz und gar dem klassischen Flamenco verschrieben hat und sich mit seinen leidenschaftlichen Darbietungen selbst im Mutterland dieser Musik den Respekt seiner spanischen Kollegen erspielte. Neben ihm gibt es für das treue Stammpublikum zusätzlich noch ein Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten. Dem Neapolitaner Aniello Desiderio, der im Aiblinger Kurhaus in der Vergangenheit schon mehrfach für Begeisterung und Ovationen sorgte. Einen interessanten Gegenpol zu diesen beiden Virtuosen bildet im Festivalkalender unter anderem ein Auftritt des Sigi Schwab Quartetts, das Jazz und Weltmusik zu einer pulsierenden Mischung verschmelzen lässt. Aber auch das aus vier Nationen zusammengewürfelte Ensemble Guitar4Mation.
Eine aufregende Mischung, über die man bei den „Saitensprüngen“ natürlich die junge Generation nicht aus den Augen verliert. Auch die hat in Bad Aibling nämlich von jeher ihren festen Platz. Sei es oben auf dem Podium oder im Saal. Zum Neustart des Festivals präsentiert man mit Alexandr Misko unter anderem einen echten Shootingstar, dessen kreative Cover-Versionen bekannter Pop-Songs auf YouTube bereits Klickzahlen im siebenstelligen Bereich vorzuweisen haben. Nun darf der Russe, der für seinen frischen unverwechselbaren Sound 2018 zum „Acoustic Guitarist of the Year“ gewählt wurde, seine Fingerfertigkeit auch in unseren Breiten vorstellen. Und für das Publikum von übermorgen, das zum regulären Konzertbeginn wohl meist schon Schlafenszeit hat, gibt es wieder einen Nachmittag mit „Kinderklassikern“, bei denen Mitsingen, Mitklatschen und Mitmachen ausdrücklich erwünscht ist.
21. Internationales Gitarrenfestival Saitensprünge
06.-27. November 2021
www.saitenspruenge.com
Tobias Hell, 23.10.2021, Online-Artikel
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