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Auch in der Minimal Music wurde die gute, alte Gattung „Streichquartett“ immer wieder einem Face-Lifting unterzogen. Dank Terry Riley, Philip Glass und vor allem Steve Reich, der das vierstimmige Geflecht gleich drei Mal per Tonbandzuspielungen um eine Ausdrucksdimension erweitert hat. Und mit zwei dieser elektroakustischen Kompositionen hat er das eigentlich Unmögliche versucht, respektvoll an ungeheures menschliches Leid zu erinnern. „WTC 9/11“, das Eröffnungsstück der jetzt vom amerikanischen Mivos Quartet vorgelegten Gesamtaufnahme des Reich’schen Quartett-Schaffens, entstand im Gedenken an die Opfer des 11. Septembers 2001. Und 1988 schrieb Reich mit „Different Trains“ eine aufwühlende wie beklemmende Klangcollage über den Holocaust. Beide Werke präsentiert das Mivos Quartet eindringlich direkt, ohne falsches Pathos. Beim dritten Quartet – dem „Triple Quartet“ – zeigen die Musiker dann, wie vernünftig sie sich mit sich selbst über vorproduzierte Bänder unterhalten können.
2 LPs, DG/Universal
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