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Tritt (vorübergehend) leiser auf: Der gestutzte Scala-Chef Alexander Pereira hat jetzt nur noch einen Einjahres-Vertrag.
Der Wiener Kulturmanager Alexander Pereira ist nicht gerade für mangelndes Selbstbewusstsein bekannt. Im Gegenteil. Manche, die ihn während seiner Amtszeit als Intendant der Züricher Oper erlebt haben, attestierten ihm selbstherrliche Züge. Und auch in seiner kurzen Zeit als Intendant der Salzburger Festspiele ging Pereira schon mal lauthals auf Konfrontationskurs und drohte mit Rücktritt. Nun aber ist dem 66-Jährigen ein Satz über die Lippen gegangen, mit dem er sich reumütig, im Büßergewand präsentiert: „Es tut mir leid.“ Was ist nur geschehen, dass Pereira in aller Öffentlichkeit derart zu Kreuze kriechen musste?
Scheinbar hatte er trotz seines Alters und seiner Erfahrung den schwerwiegenden Fehler begangen und seinen zukünftigen Arbeitgeber vor vollendete Tatsachen gestellt. Aber von vorne: 2013 unterschrieb Pereira bei der Mailänder Scala einen Intendanten-Vertrag, der vorerst von 2014 bis 2020 gehen sollte. Und weil er da eben noch bei den Salzburger Festspielen angestellt war, kam er auf die Idee, ob er nicht vier Opernproduktionen der Scala verkaufen soll. So fädelte Pereira einen Deal über 690.000 Euro ein, die Mailand u.a. für Verdis „Falstaff“ überweisen soll.
Jetzt aber ist die Empörung in der Lombardei-Metropole groß, weil sich auch der Aufsichtsrat der Scala von diesen Plänen übergangen fühlte. Prompt wurde eine Krisensitzung nach der anderen einberufen. Und am Ende trat Pereira nicht nur mit einer Entschuldigung vor die Presse. Er stimmte noch vor dem offiziellen Amtsantritt als neuer Scala-Chef dem Aufsichtsratsbeschluss zu, dass die Laufzeit seines Vertrags jetzt auf Ende 2015 verkürzt wird. Ein Hintertürchen gäbe es ja für ihn noch: er könne sich dann um eine Verlängerung seines Vertrages bewerben.
In der Scala würde man also 15 Monate lang Däumchen drehen und erst danach über eine mögliche Nachfolge entscheiden? Eher ist zu vermuten, dass man mit Pereira längst über 2015 hinaus fest plant. Zumal der musikalische Scala-Direktor Riccardo Chailly ein Freund und Fan von ihm ist. Der verbale Kniefall des Machtmenschen Pereira dürfte deshalb wohl weniger aus vollem Herzen gekommen als vielmehr ein kalkuliertes, die Öffentlichkeit beruhigendes Wort gewesen sein.
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