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Kontaminiertes Gelände, aber genug Platz für ein Operninterim © Kasa Fue/Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0
Einzigartig reich ist bekanntlich Deutschlands Opernhaus-Landschaft bestückt. Dementsprechend bleibt es nicht aus, dass der Zahn der Zeit selbst an den standhaftesten Gebäuden schon mal nagt. Quer durch die Republik müssen daher Opernhäuser geschlossen werden, um saniert zu werden. Die Kardinalfrage lautet aber vorher stets: Wohin mit dem Spielbetrieb? Flugs müssen Ausweichquartiere wie in Köln geschaffen werden. Im benachbarten Düsseldorf soll der Umzug der Oper am Rhein für immer in eine ganze neue Heimstätte erfolgen. In Nürnberg sind jetzt hingegen endgültig die Weichen für die Übergangszeit gestellt worden, in der die Oper temporär ein neues Zuhause finden soll. Es ist das riesige, 82.000 Quadratmeter umfassende Areal des ehemaligen NS-Reichsparteitagsgeländes. Die nie vollendete Kongresshalle, die nach den Plänen der Nationalsozialisten Platz für 50.000 Zuhörer bieten sollte, wird die Kulisse für eine neue Halle auf dem Gelände bieten. Auf rund 100 Millionen Euro wird allein der Bau dieser Interimsspielstätte geschätzt. 500 Millionen sind dagegen zeitgleich für die Sanierung des maroden Opernhauses eingeplant. Ab 2025 kann dann auf dem historisch belasteten, denkmalgeschützten Areal planerisch dann der Opernbetrieb aufgenommen werden. Was wird aber mit dem umgebauten Gelände passieren, wenn irgendwann mal das alte Stammhaus in der Innenstadt wieder bezugsfertig sein wird? Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich dazu gerade zu Wort gemeldet. Er könne sich vorstellen, dass aus dieser Zwischen- eine Dauerlösung werden könne. Nürnbergs Kulturbürgermeisterin und Söders Parteifreundin Julia Lehner vertritt hingegen eine andere Position: „Wir planen ein Operninterim.“
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