TDK/Naxos DV OPEON
(157 Min., 10/2000) Picture Format 4:3, DVD 9/5, Region Code 0
Operngenuss der Extraklasse: Ein hervorragendes Ensemble des Bolshoi-Theaters bietet Tschaikowskis Eugen Onegin in einer Inszenierung von Boris Pokrovsky aus dem Jahre 1944, die für diese Produktion aus dem Jahre 2000 rekonstruiert wurde. In einem realistischen, farbenfrohen, reich ausgestatteten Bühnenbild agiert eine Sängerbesetzung, die keinerlei Schwachpunkte aufweist. Allen voran ist die brillante Maria Gavrilova zu nennen, die erstmals in der Briefszene des ersten Aktes zu wahrhaft großer Form aufläuft; leidenschaftliche Expressivität und stimmliches Können befinden sich hier in absolutem Einklang. Nicht minder erfreulich die Leistung von Nikolai Baskov als Lensky, der nicht nur in seiner berühmten Arie am Ende des zweiten Aktes sein großartiges Können unter Beweis stellt: Er verfügt über eine helle, metallische, sehr offen geführte Tenorstimme mit angenehmem Timbre, die er technisch perfekt zu führen versteht. Alle Darsteller verfügen zudem über untadeliges schauspielerisches Können, so dass die Charaktere bei brillanter Personenführung durch die Regie plastisch zu Tage treten: Die gutmütige Offenherzigkeit Lenskys, das kühle Desinteresse Onegins, die leicht trottelige Vergangenheitsseligkeit der Amme. Tschaikowskis "Lyrische Szenen in drei Akten" werden so auf ungebrochene und unmittelbare Weise zum Erlebnis; einen phänomenalen Beitrag zum Erfolg dieser Produktion leistet auch das fabelhafte Orchester des Moskauer Opernhauses unter Leitung von Mark Ermler.
Michael Wersin, 01.09.2007
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