Astor Piazzolla, der Begründer des Tango Nuevo, wirkt Jahre nach seinem Tod noch als Anreger auf sehr unterschiedlichen Feldern. Während der Klassik-Geiger Gidon Kremer das Erbe Piazzollas einer weiteren “Verkunstung” unterzieht (Heinz-Klaus Jungheinrich), betreibt der Jazz-Gitarrist Al Di Meola dessen Verflachung. Auf seiner CD versammelt er Aufnahmen, die zum Teil schon vor Jahren unter Mitwirkung von Dino Saluzzi und anderen Instrumentalisten entstanden.
Mittels moderner Studiotechnik tritt uns Di Meola, der auch als Produzent verantwortlich zeichnet, in seinen Arrangements gleich in der Mehrzahl entgegen. Wo Piazzollas Quintett noch durch die delikate Mischung instrumentaler Klangfarben bezauberte, dominiert hier Gitarrenartistik in einer von synthetischen Streichern und künstlichem Hall angedickten Klangsoße. Kurze Momente musikalischer Schönheit vergehen, sobald Di Meola die Muskeln spielen lässt.
Jürgen Schwab, 01.09.2007
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