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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Dedication II

Moisés P. Sánchez

Double Moon/Bertus DMCHR71445
(70 Min., 6/2023)

Man kann nicht behaupten, dass Moisés P. Sánchez ein strenger Purist wäre – im Lebenslauf des spanischen Pianisten sind Kollaborationen mit Placido Domingo, Shakira oder Benny Golson ebenso vermerkt wie Preise für das beste Jazzalbum in seinem Heimatland oder Ballett-Adaptionen von Igor Strawinskis „Le sacre du printemps“.
Kein Wunder also, dass einem im Auftaktstück von „Dedication II“, dem elfminütigen „Dodecatónico“, ein bisschen schwindlig wird: Beginnend mit einem an eine Verfolgungsjagd erinnernden Klavierlauf schickt Sánchez die Zuhörerschaft auf eine musikhistorische Achterbahnfahrt, die irgendwo im frühen 20. Jahrhundert beginnt, zappaeske Salti schlägt, von aufgekratzten Saxofonschreien begleitet wird und immer wieder Schlenker zu modernen Latinjazz-Weiterdenkern wie Antonio Sánchez oder Sebastian Schunke macht.
Im Vergleich zu der 2010 entstandenen Aufnahme „Dedication“ hat der Pianist für das Sequel sein aus dem Saxofonisten und Bassklarinettisten Javier Vercher, dem Bassisten Toño Miguel und dem Schlagzeuger Borja Barrueta bestehendes Stammquartett minimal erweitert: Während die Perkussionistin María Arranz die stilistisch breit zwischen Fusion, Straight-Ahead-Swing, Thelonious Monk, Samba, Folk und Klassik aufgestellten Stücke melodisch mit Glockenspiel und Marimba unterfüttert, bringt die sanft scattende Sängerin Cristina Mora einen Hauch der frühen Return to Forever mit ins Gemisch.
Aufgrund des keineswegs beliebig wirkenden Abwechslungsreichtums gelingt dem Madrilenen mit „Dedication II“ etwas, das im Filmgeschäft schon oft misslungen ist: ein gelungener zweiter Teil.

Josef Engels, 06.04.2024


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