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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Who We Are

Pablo Held

Recordjet/Edel 2936457REJ
(53 Min., 9/2023)

„Wer bist du?“ hat der Saxofonist Wayne Shorter angeblich ein Mitglied seiner Band, den Schlagzeuger Jorge Rossy, gefragt und damit gemeint: Spiel nicht so, wie man eben so spielt. Spiel so, wie es deiner Persönlichkeit entspricht. Der Pianist Pablo Held sieht sich durch Shorters Forderung darin bestätigt, einen eigenen Weg in der Fülle der Pianotrios zu beschreiten, indem er sich in der Musikgeschichte auch außerhalb des Jazz bedient. Auf „Who We Are“ beantwortet das Trio die Frage Shorters mit differenzierten, gleichzeitig komplexen und angenehm ins Ohr gehenden Stücken jenseits des Üblichen.
Voll Spielwitz verschachtelt die drei in „Scatoons Island“ die Rhythmen von Flügel, Bass und Schlagzeug – gleich zu Beginn ein Glanzstück der für das Trio typischen Herangehensweise. In „The Mirror Merchant’s Tale“ bringt es eine leichte Latin-Note ins Geschehen, worauf „Whispering Fairy“ vom ruhigeren Balladenland erzählt. Dem „Poem #1“, einer auf den Stil des Trios umgeformten Komposition von Helds Vater, und „Scouts“ unterlegt Rossy funky Beats. Eine weitere Komposition von Helds Vater, das dem Sohn gewidmete „Pablo“ nimmt die Balladenstimmung wieder auf. Diese setzt sich in „Who Are You“ fort, wobei die drei erneut mit überlagernden Rhythmen für Spannung sorgen.
Soweit die sieben Titel der LP. Die CD enthält zwei Bonus-Tracks, die LP-Käufern als Download zur Verfügung gestellt werden. Das Larghetto aus Jacques Iberts „Concertino da camera“ überführen sie von der zarten Kammermusik ins feinfühlig weitergedachte, ausgewogene Jazzformat. Hier ging es um eine persönliche Interpretation einer vorgegebenen Komposition. Die Schlussnummer „Obra Dinn“ handelt vom Vorschlagen, Öffnen, Verzögern, Beschleunigen, Verzieren, Überlagern und Verdichten: Wieder ein für die Ästhetik dieses Trios typisches Stück. So lässt sich die Eingangsfrage mit der angeblichen Philosophie von Bayern München beantworten: „Mia san mia.“

Werner Stiefele, 23.03.2024


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