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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Drop Me Off

Reinhardt Winkler

Challenge Records/Bertus CR73566
(46 Min., 6/2023)

„Drop me off“: Das hat das Quintett des Schlagzeugers Reinhardt Winkler wohl gesagt, als es auf einer Zeitreise Ende der 1950er Jahre angekommen war und eine Zwischenstation beim swingenden Jazz jener Jahre einlegen wollte. Im 21. Jahrhundert lebend, begaben sie sich an jenem 15. Juni 2023 flugs in New Jersey in das Tedesco Studio, machten sich mit den technischen Einrichtungen vertraut und hatten noch am selben Tag die elf Titel ihres Albums „Drop Me Off“ fertiggestellt. Nur: War Winkler selbst im Raum oder hat er – so deuten es die Daten im Booklet an – seinen Part erst am 14. und 15. Juli desselben Jahres in Graz eingespielt und zudem die Gesangsspuren von Simone Kopmajer ergänzt? Oder fanden dort nur zusätzliche Aufnahmen statt? So homogen, wie das Zusammenspiel wirkt, ist dies wahrscheinlicher. In jedem Fall sind wir – zumindest technisch – doch in der Gegenwart angekommen.
Wie dem auch sei: Winkler & Co bescheren ihren Hörern eine kurzweilige Dreiviertelstunde mit feinem Retro-Jazz. Der umfasst unter anderem ein locker swingendes Klaviertrio „That Can’t Be Love“ mit John Di Martino am Flügel und Boris Kozlov am Kontrabass. Mit dem Thema von King Olivers „Doctor Jazz“ schlagen sie später mit einer dezenten New Orleans Shuffle sogar eine Hundertjahresbrücke, die Wolfgang Puschnig mit einem federnden Altsaxofonsolo verziert. Henri Allen hingegen glänzt in „Little Red“ und „Billy Boy“ mit federnd leichtem Ton. Der „Bye Bye Blues“ kommt als lockere Samba mit Puschnig als Flötensolist daher, auf die mit der etwas zupackenderen „Someday Soon Sweet Samba“ und dem erdigen Blues „Maraba Blue“ zwei Trionummern folgen. Die Sängerin Susanne Kopmajer entführt zum Schluss mit dem Trio in eine stilvolle Bar. Dort kann man gut und gerne sitzenbleiben und sich wohlfühlen.

Werner Stiefele, 20.01.2024


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