home

N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



Responsive image mb-5

Vortex Of Silence

Bálint Gyémánt

Jazzhaus Records/in-akustik 0366229
(44 Min., k.A.) LP

In Deutschland kennt man Bálint Gyémánt in erster Linie als den konzentrierten Duettpartner der Sängerin Veronika Harcsa. Dass es sich bei ihm um einen der bemerkenswertesten Musiker der ungarischen Jazzszene handelt, bewies der Gitarrist 2017 mit seinem Debüt „True Listener“, für das er den Pianisten Shai Maestro gewinnen konnte.
Offen gestanden: Der Nachfolger „Vortex Of Silence“, bei dem Gyémánt von seinen jungen Landsleuten Vince Bartók am E-Bass und Dániel Ferenc Szabó an den Drums unterstützt wird, klingt anfangs wie eine Bewerbungsmappe. In der ersten Albumhälfte wirkt es so, als wolle das Trio seine Vielseitigkeit und Einsetzbarkeit in den verschiedensten Kontexten unter Beweis stellen. Da folgt auf die fein austarierte und mit viel Sinn für Dynamik und Bewegungsfreiheit gestaltete Fusion-Nummer „Pyramidion“ erst eine erdige Rock-Blues-Nummer mit Scofield-Allusionen, dann eine ziemlich heftige Hardrocknummer und schließlich eine sanfte Akustikgitarren-Ballade. Musik für jede Gelegenheit.
Wenn die abrupten stilistischen Ausschläge in der zweiten Hälfte der Einspielung abnehmen, merkt man allerdings, was für ein gut aufeinander abgestimmtes Trio Gyémánt da zusammengestellt hat. Bartóks weiche Basstöne und Szabós mehr an einen Perkussionisten als an einen herkömmlichen Drummer erinnerndes Schlagwerkspiel erweisen sich als optimale Grundlage für die Eingebungen des Gitarristen – etwa bei seinem gewitzt mit Dead Notes jonglierenden Solo in „Flint“ oder im Rahmen der robust-unkitschigen Interpretation des ungarischen Volksliedes „Tavaszi Szél“. Da zeigt Gyémánt auch, weshalb er so ein guter Gesangsbegleiter ist – weil er selber auf der Gitarre singen kann.

Josef Engels, 20.01.2024


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Die „Études-Tableaux“ op. 39 von Rachmaninow sind bekannt für ihre düstere Atmosphäre und gelten als eine der modernsten Kompositionen des Komponisten. Entstanden sind sie im Jahr 1917 kurz vor seiner Flucht in die USA, aufgrund ihrer virtuosen Schwierigkeiten stellen sie eine Herausforderung für jeden Pianisten dar. Nikolai Obuchows „Six Tableaux psychologiques“ von 1915 wiederum zeigen Einflüsse von Alexander Skrjabin und präsentieren sich als komplexe und vielschichtige […] mehr


Abo

Top