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N° 1356
04. - 12.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Miklós Rózsa

Ouvertüre zu einem Sinfoniekonzert op. 26a, Ungarische Serenade op. 25, Tripartita op. 33

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Gregor Bühl

Capriccio/Naxos C5514
(56 Min., 2/2023)

Mit 17 Nominierungen und 3 gewonnenen „Oscars“ zählt der 1907 in Budapest geborene Miklós Rózsa zu den erfolgreichsten Filmkomponisten Hollywoods. Er schrieb die Musik zu solchen Monumentalstreifen wie „Ben Hur“, „El Cid“ und „Quo vadis“, oder auch zu Hitchcocks „Spellbound“, verstand sich aber vor allem als „ernsthafter“ Komponist autonomer Werke. Diese aber blieben Zeit seines Lebens im Schatten seiner überaus erfolgreichen Filmmusiken.
Jetzt hat die 1920 gegründete Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Gregor Bühl drei vergessene Orchesterwerke des 1995 verstorbenen Wahl-Amerikaners stilsicher und temperamentvoll wiederbelebt und so endlich auch dessen Rang als bedeutender Sinfoniker des 20. Jahrhunderts bestätigt: Die „Ouvertüre zu einem Sinfoniekonzert“ entstand 1957 unter dem Eindruck des ungarischen Volksaufstandes und erinnert in seinem heroischen Tonfall noch am meisten an seine monumentalen Filmmusiken. Dagegen spürt man seine magyarischen Wurzeln und seine besondere Beziehung zur ungarischen Volksmusik in den von alten Tanztypen und Melodien geprägten „Ungarischen Serenade“, die Rózsa bereits als 25-Jähriger in einer frühen Fassung in Budapest aufgeführt hatte. Später bekannte er, dass „die Musik Ungarns unauslöschlich in nahezu jedem Takt eingeprägt ist, den ich jemals zu Papier gebracht habe.“
Die 1972 entstandene „Tripartita“ dagegen ist ein mächtiges, fulminantes Orchesterwerk, das sich auf der Höhe vergleichbarer Arbeiten von Bartók und Respighi bewegt und zugleich ein starkes Statement für Rózsas offensives Bekenntnis zur Tonalität. Offensichtlich hat ihm Hollywood die größeren Chancen eröffnet, seine überragenden kompositorischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, als wenn er in Europa einen aussichtlosen Kampf gegen die herrschenden Trends hätte führen müssen.

Attila Csampai, 13.01.2024


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