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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Archtop Avenue

Ratko Zjaca

In+Out Records/Edel 1071532IO2
(58 Min., 12/2022)

Die Archtop Avenue ist keine Straße in irgendeiner amerikanischen Großstadt. Ratko Zjaca meint mit der „Archtop Avenue“ eine Galerie von Gitarren, die – das versteht man unter der Archtop-Bauweise – ähnlich wie Geigen über eine gewölbte Decke verfügen. Zwölf solche Instrumente setzt er auf dem Solowerk ein, für jedes Stück eine andere mit etwas anderer Klangcharakteristik. Zum warmen, vollen Vintage-Klang der zwischen 1934 und 2014 gebauten Gitarren passt die Titelauswahl: Neun Standards und drei Eigenkompositionen.
Dass ihn Joe Pass’ Virtuoso-LPs aus den 1970ern beeinflusst haben, schimmert im Ineinandergreifen von Akkord- und Melodiespiel, angedeuteten Basslinien sowie den melodiebildenden Akkordreihen seiner Interpretationen durch. Er umgarnt die Themen von „Body and Soul“, „Prelude To A Kiss“, „Monk’s Dream“ und all den anderen Klassikern mit Tongirlanden, entfernt sich zurückhaltend von den Themen, lässt sie aber nie in Vergessenheit geraten. Und dabei swingt er, als habe er sich seit frühen Kindheitstagen mit nichts anderem als dem klassischen Jazz befasst. Tatsächlich hat er bei den Meistern Joe Pass, Joe Diorio, Mick Goodrick, Jim Hall und Vic Juris studiert.
Zjacas eigene Kompositionen weichen ein wenig von der vertrauten Melodieseligkeit der Standards ab. „Way To Go“ kreist wie manche Stücke von Larry Coryell um eine aus der Tiefe aufsteigende Figur. Mit „The Dream Of Tomorrow“ schwebt er im besinnlichen Auf und Ab der Linien, und für „The Heart Of Time“ greift er zu einer siebensaitigen Archtop, was ihm die Gelegenheit zu einer besonders markanten Bassbegleitung gibt. Trotz des eigenen Charakters fügen sich diese Stücke bruchlos in den Reigen der großen, alten Nummern, den „Alone Together“, „Polka Dots and Moonbeams“ und „Someone To Watch Over Me“ beschließen.

Werner Stiefele, 21.10.2023


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