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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Veronica Swift

Veronica Swift

Mack Avenue/Inakustik 0321202
(48 Min., 11/2022&1/2023)

Die Stimme: phänomenal. Die Gesangstechnik: dito. Die Originalität: naja. Veronica Swift, 29, hat die Größen des Jazz und des Rhythm & Blues studiert und von den Superstars viel übernommen. Sie scattet in „I Am What I Am“ mit deutlichen Bezügen auf Ella Fitzgerald, und wie sie hier, aber auch in Teilen von „The Show Must Go On“ die Texte gestaltet, wie sie ihre Stimme zurücknimmt, wie sie den Atem spüren lässt und wieder fest wird, ist eindeutig von Ella inspiriert. Dass sie das kann, ist großartig. Dass sie das macht, zeugt von einem Mangel an Individualität.
Zu ihren Vorbildern zählt auch – schreibt sie in den Credits – Janis Joplin. Dies bestätigt Veronica Swift mit röhrendem Bluesgesang im einst swingenden Song „Do Nothing Till You Hear From Me“ und im fülligen Blues „Keep Yourself Alive“. Austin Patterson ist ihr Duopartner in der Bossa Nova „Severed Heads“, wobei sich die beiden von „Perché tarda la luna“ aus Giacomo Puccinis Oper „Turandot“ inspirieren ließen. Apropos Klassik: Die Einleitung zu „In The Moonlight“ ist aus Ludwig van Beethovens „Mondscheinsonate“ entlehnt, in „I Am What I Am“ gibt es auch Bach-artige Passagen und das als Chanson dargebotene „Je veux vivre“ fußt auf einer Arie aus Charles Gounods Oper „Romeo und Julia“. Ganz zum Schluss landet sie im elften, als Encore bezeichneten Titel „Don’t Rain On My Parade“ beim kernigen Hardrock. Bei dieser stilistischen Breite kann der Opener „I Am What I Am“ als programmatisches Statement gesehen werden: Veronica Swifts Identität reflektiert eine immense stilistische Breite, die sie stolz „TransGenre“ nennt.

Werner Stiefele, 16.09.2023


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