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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Poesias

Fiona Grond

ACT/Edel 1097452AC1
(38 Min., 11/2022)

Optimismus geht anders. Fiona Grond, 31 Jahre jung, erfreut sich in ihren Texten nur indirekt an den schönen Seiten des Lebens: Nämlich dann, wenn sie aus einer düsteren Phase kommend, einen Silberstreif am Horizont vermutet. Mit Glockenstimme intoniert sie „I Have Died“ und etwas verhaltener einige Zeile zur Ablösung vom Elternhaus. „Quest“ entwickelt aus düsteren, metallischen Gitarrenakkorden eine Sinnsuche, deren düstere Atmosphäre Philipp Schiepek mit harten Schlägen auf die Saiten und Moritz Stahl mit Saxofonkürzeln und einer tragenden Melodie unterstreichen.
Bei „In Motion“ und „In Motion Reprise“ verzichtet sie gar völlig auf den Text und singt sinnfreie Vokale und Konsonanten über einer bewegten Umgebung von Saxofon und Gitarre. In „Gewitter“ variiert sie zu klaren, sparsam gesetzten Gitarrenakkorden und Saxofonkrächzen eine aufwärts strebende Vokalreihe, während es im Hintergrund regenartig rauscht. Im ebenfalls textfreien „Alpabzug“ klingen volksmusikalische Strukturen und Geräusche vom Viehabtrieb durch – eine Referenz an ihre Schweizer Heimat.
Fiona Grond hat dem Album mit dem rätoromanischen Wort „Poesias“ benannt; sie singt also Gedichte. Der Lyrikanspruch ist vermessen. Was tatsächlich fasziniert, ist das zarte Zusammenwirken ihrer hellen, klaren Stimme mit dem Saxofonisten Moritz Stahl und dem Gitarristen Philipp Schiepek und die Fähigkeit, mit feinen Nuancen aufeinander zu reagieren. Mit einem Gitarrensolo huldigt Schiepek zum Schluss dem Altmeister Johann Sebastian Bach: ein zarter, feiner Ausklang.

Werner Stiefele, 02.09.2023


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