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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Johann Sebastian Bach

Brandenburgische Konzerte

Klaipėda Chamber Orchestra, Vincent Bernhardt

Indesenscalliope/Klassik Center IC004
(99 Min., 2021)

Man kriegt einfach nicht genug von diesen Stücken – und auch nicht von den immer wieder mal erscheinenden Neuaufnahmen, die den vollen Katalog der unterschiedlichen Versionen von Johann Sebastian Bachs „Brandenburgischen“ auf die eine oder andere Weise bereichern. 2021 hat sich der Cembalist Vincent Bernhardt zusammen mit dem Litauischen Klaipėda Chamber Orchestra an eine historisch informierte Neuaufnahme der Stücke in solistischer Besetzung gemacht, und obwohl Bernhardt alle Konzerte vom Cembalo aus leitet, fällt der interessierte Blick natürlich sofort auf das „Fünfte“. Jenes mutmaßlich erste Klavierkonzert der Musikgeschichte, wie man etwas überspitzt formulieren könnte, ist stets eine Herausforderung sowohl an die Virtuosität als auch an die Kreativität des Cembalisten.
Die ist bei Bernhardt besonders gut im langsamen Mittelsatz zu verfolgen, wo er die ausgeschriebenen Passagen des Cembaloparts immer wieder um einfallsreiche diminuierende Ornamente bereichert. Seine Virtuosität hingegen stellt er im Kopfsatz unter Beweis, der ja in jene berühmte lange Solo-Kadenz mündet, aber auch davor schon ein beachtliches „Crescendo“ an Fingerfertigkeit fordert. Vincent Bernhardts differenziertes Generalbass-Spiel bereichert ansonsten auch die anderen fünf Konzerte und schafft von der Continuogruppe aus eine ebenso sichere wie im Detail flexible Basis für das muntere Treiben der jeweiligen Soli, die durchweg auf gutem bis hohem Niveau agieren. Besondere Freude bereitet der Kopfsatz des „Vierten“ mit zwei hervorragenden Blockflöten und dem überaus gewandten Konrad Levicki an der Solovioline. Alles in allem eine gelungene Einspielung, die durch die spielfreudige Frische ihres Quasi-Live-Charakters (auch wenn es sich nicht um einen Konzertmitschnitt handelt) ein hohes Maß an Spontanität und Lebendigkeit aufweist.

Michael Wersin, 22.04.2023


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