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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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„Revival: Live At Pookie’s Pub 1967“

Elvin Jones

Blue Note/Universal 4587204
(133 Min., 7/1967) 2 CDs

Wenn du etwas erreichen willst, musst du dich der Sache voll und ganz hingeben. Dies riet der Schlagzeuger allen jungen Musikern, die ihn nach einem Rat für ihre Fortentwicklung fragten. Er hat sich dem Schlagzeug so sehr hingegeben, dass er zu den wichtigsten Drummern der Jazzgeschichte zählt. Die unbegleiteten Soli, die er in den Titeln der bei drei Konzerten im New Yorker Pookie’s Pub 1967 festgehaltenen Aufnahmen spielte, untermauern seine Bedeutung ebenso wie seine Basisarbeit in den Ensemblepassagen. Für ihn war es ein Revival, denn nach der Zeit in der Band des Saxofonisten John Coltrane hatten er und seine Frau Keiko Probleme, sich finanziell einigermaßen über Wasser zu halten.
In dieser Situation bot ein Halbjahres-Engagement in Pookie’s Pub ein kleines, aber regelmäßiges Einkommen. Hier jammte Elvin Jones mit anderen Jazzgrößen, hier arbeitete er an einem Repertoire für bessere Zeiten und hier hatte er Spaß. An drei Abenden im Juli 1967 fing der Jazzfan Bob Falesch die virtuose Wucht dieses Quartetts ein. Die zweistündige Auswahl bringt auf zwei CDs beziehungsweise drei LPs – oft mit Spielzeiten um die 20 Minuten – Klassiker und selten gespielte Stücke.
Fantastisch, wie Jones in „Keiko’s Birthday March“ eine militärisch anmutende Einleitung in ein packendes Jazz-Schlagzeug-Solo überführt und auch sonst häufig als Solist mit den Stöcken wirbelt oder als Chef der Band mit einem wilden Geflecht sich überlagernder Rhythmen das Geschehen beeinflusst, lenkt und kommentiert. Meist schufen der Bandleader, der Bassist Wilbur Little sowie der Pianist Billy Greene einen brodelnden Hard-Bop-Sud, der dem einzigen Bläser Joe Farrell enorme Freiheiten für energiegeladene, verschlungene Saxofon-Soli bot. Dass sie nicht nur im Powerplay zu Hause sind, zeigen die von Farrells Flötenspiel geprägte, sanfte Version der Ballade „My Funny Valentine“ sowie das etwas raschere „Softly In A Morning Sunrise“. Mal sehen, ob das nicht verwendete Material aus Faleschs Mitschnitten für ein Volume 2 reicht. Schön wär’s.

Werner Stiefele, 03.12.2022


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