Startseite · Medien · Bücher
Klar, wer so ein richtiges Gedächtniswunder ist, der lernt mal eben in nur sechs Wochen Latein. Sprechen kann es Kit Armstrong zwar (noch) nicht. Aber dafür immerhin fließend lesen. Wer solch einen Musiker vor sich hat, der nicht nur Musik im Kopf hat, der kann sich als Biograf glücklich schätzen. Denn abseits der üblichen Karrierestationen, die selbstverständlich nicht unter den Tisch fallen dürfen, kommen im Fall des amerikanischen Pianisten Armstrong eben auch außermusikalische Interessen ausführlich zur Sprache, die das Bild von einer wissensdurstigen Persönlichkeit abrunden. Ihre lebhafte Porträtkunst hat die Journalistin Inge Kloepfer bereits mit ihrer respektvollen Beschreibung des Dirigenten Kent Nagano unter Beweis gestellt. Nun also hat sie sich Kit Armstrong genähert und damit einem Musiker, der schon als Kind für reichlich Aufsehen gesorgt hat. Seinen Ruf eines Allround-Genies festigte er dann mit dem Studium in Mathematik und Komposition. Und wo Armstrong konzertierte, konnte man in den Programmheften den ultimativen Ritterschlag lesen. Als „die größte musikalische Begabung, der ich in meinem Leben begegnet bin.“, hat ihn einmal sein alter Lehrer Alfred Brendel bezeichnet. Jetzt ist Armstrong (erst) 32 Jahr alt – und kann bereits auf einen riesigen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Und den breitet er nun dank seiner Gesprächspartnerin, die ihm dafür auch bei Konzertproben nicht von der Seite gewichen ist, nicht nur ungemein lesenswert aus. Schnell lernt man, dass Armstrong im Grunde nie nur ein PR-Produkt war, sondern einfach ein besonders neugieriger Mensch.
Berlin Verlag, ISBN 978-3-8270-1498-6, 256 S., 24,- €
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Guido Fischer, 13.04.2024, RONDO Ausgabe 2 / 2024
Der Maestro und seine Frau
Der Dirigent gehörte zu den schillerndsten Figuren der klassischen Musikszene. Der Film […]
zum Artikel
Klassischer Erstkontakt
Klassik trifft Klasse: Seit 2005 wecken Musiker vor Ort junges Interesse. Zu Besuch beim Projekt […]
zum Artikel
Habemus Philharmonie!
Gerade hat Paris seinen ersten modernen Konzertsaal eröffnet. In Deutschland gibt es davon schon […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.
Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr