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Ferngesteuerte Servos statt Hebelmechanik: Die Saalorgel der Hochschule für Musik Würzburg wird zur „Hyper-Orgel“ © orgelbau-klais.com
Seit geraumer Zeit kursiert in der Orgelszene ein Begriff, bei dem man sofort die Ohren spitzt. „Hyperorgel“ lautet das Zauberwort, das vom amerikanischen Organisten und Musikwissenschaftler Randall Harlow stammt und mit dem eine neue Orgel-Generation bezeichnet wird. Nun hat sich der Orgelbau ja über die Jahrhunderte hinweg ständig weiterentwickelt – bis hin zur raumschiffartigen und von riesigen Lautsprecher-Boxen flankierten „Touring Organ“, mit der der Amerikaner Cameron Carpenter schon seit Jahren die Konzertsäle in eine audiovisuell fesselnde Orgelarena verwandelt.
Doch in den letzten Jahren hat der Orgelsound auch in den Kirchen ganz neue Wege eingeschlagen - dank der Digitalisierung, mit der man in bislang ungeahnte Klangdimensionen vorstoßen kann. Die Hyperorgel macht‘s möglich – wie im rheinischen Ratingen oder wie schon bald auch in Würzburg. Wobei das von der bedeutenden Orgelbaufirma Klais verantwortete Instrument nicht in einem Gotteshaus erklingen wird, sondern in der örtlichen Hochschule für Musik.
Auf 5.049 Pfeifen kommt diese neue „Hyperorgel“. Was von der Anzahl her nicht unbedingt weltrekordverdächtig „hyper“ anmutet. Aus dem Rahmen fällt das gute Stück in seinem Inneren. Denn über das auch verbaute Open Sound Control (OSC) ergeben sich plötzlich Spielmöglichkeiten, von denen Organisten bislang wirklich nur geträumt haben. Jede Pfeife kann jetzt von jeder Taste aus angespielt und reguliert werden. Zudem lässt sich die Orgel über modernste Computertechnik und digitale Highways aus jedem Winkel der Erde bespielen – vorausgesetzt, man besitzt dafür das entsprechende Equipment. Um die Möglichkeiten auch dieser „Hyperorgel“ weiterzuentwickeln, geht man in Würzburg noch einen wichtigen Schritt weiter. So bietet die Hochschule ein Weiterbildungsprogramm an, das den akademisch-nüchternen Titel trägt: „Digitalisierung, Vermittlung, und Vernetzung in der Lehre der internationalen Orgelkunst“.
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