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Ein Hoch auf Schönberg: Dem Jubilar widmet Intendant Markus Hinterhäuser (l.) gemeinsam mit seinem Leitungsteam Marina Davydova und Florian Wiegand einen Schwerpunkt © SF/Neumayr/Leopold
Nein, ein gnadenlos radikaler Klangbilderstürmer war Arnold Schönberg nicht. Dafür schwang selbst in seinen gewagtesten Kompositionen immer noch ein Hauch Tradition mit. Trotzdem hat er die Musik revolutioniert und damit der Moderne jenen Weg geebnet, auf dem auch später sein Schwiegersohn Luigi Nono gehen sollte. Eines der Hauptwerke des Venezianers, Nonos aufwühlendes Widerstandsoratorium „Il canto sospeso“, ist nun auch Teil einer umfangreichen Schönberg-Hommage, mit der die Salzburger Festspiele im kommenden Jahr den 150. Geburtstag des Komponisten begehen. „Zeit mit Schönberg“ lautet der Schwerpunkt, bei dem u.a. Neue-Musik-Experten wie Pierre-Laurent Aimard und Ingo Metzmacher den Bogen eben von Schönberg bis hin zur Gegenwart, etwa zu Olga Neuwirth schlagen. Und selbstverständlich lässt es sich auch der Festspiel-Intendant Markus Hinterhäuser nicht nehmen, vom Klavier aus Bariton Georg Nigl und Sopranistin Anna Prohaska bei ihren Schönberg-Hymnen zu begleiten.
Um Auf- und Umbrüche, um künstlerische Zeitenwenden und Revolten dreht sich 2024 die Festspiel-Sommersause an der Salzach (19. Juli bis 31. August). Und allein der Musikblock bietet zahlreiche bekannte wie selten zu hörende Meisterwerke auf, in denen reichlich visionärer Sprengstoff steckt. Dazu gehören etwa die beiden neuen Operninszenierungen von Vertonungen von Dostojewski-Romanen. Peter Sellars inszeniert Prokofjews „Der Spieler“ mit Sopranistin Asmik Grigorian. Regisseur Krzysztof Warlikowski widmet sich der Opernfassung des „Idioten" durch Mieczysław Weinberg. Aber auch die Wiederaufnahmen haben es in sich. Wie Mozarts „Don Giovanni“ in der Regie von Romeo Castellucci, mit dem kongenialen Teodor Currentzis am Pult seines Utopia Orchestras.
Überhaupt ist die Opernschiene ein Fest für Traditionalisten wie für Trüffelsucher. Marc Minkowski erweist sich am Pult der Wiener Philharmoniker einmal mehr als ultimativer Offenbach-Dirigent, im Rahmen der Neuinszenierung von „Hoffmanns Erzählungen“ (Regie: Mariame Clément). Gleich zu Beginn der Festspiele ist Christian Thielemann mit Strauss´ „Capriccio“ zu genießen. Und ebenfalls konzertant taucht man dann anhand von Georg Friedrich Haas´ „Koma“ und Beat Furrers „Begehren“ in geheimnisvollere Musiktheater-Welten ein.
Hohe Promidichte gibt es darüber hinaus bei den Konzerten. Riccardo Muti, Andris Nelsons, Gustavo Dudamel und Yannick Nézet-Séguin leiten die Wiener Philharmoniker. Und Sir John Eliot Gardiner kehrt mit Händels „Israel in Egypt" und damit mit einem Werk zurück, mit dem er vor einer halben Ewigkeit die Originalklang-Szene ganz schön aufgemischt hat.
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Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.
Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr