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N° 1355
27.04. - 04.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Startseite · Medien · Boulevard

Théo Ould (c) Anger Kremer

Boulevard

Ein Schuss Jazz, eine Prise Film, ein Löffel Leichtigkeit

Bunte Klassik

Ein Akkordeon reist durch die Zeit – und ins All

„Als ich das Instrument in den Händen hielt, faszinierte mich der Klang ebenso wie das Objekt selbst, das auf halbem Weg zwischen einer Schreibmaschine und einem außerirdischen Gerät liegt ...“. Was fast despektierlich klingt, ist eine Liebeserklärung für ein Musikinstrument, das immer noch um seinen angemessenen Platz in der Klassik kämpft: das Akkordeon. Das Zitat stammt von Théo Ould, der mit seinem Recital vom Barock bis zur Moderne dem gefalteten Blasebalg mit den charakteristischen Knöpfen eine Fülle an Stilarten abgewinnt – und das nicht nur mit Arrangements virtuoser Werke von Rameau, Bach, Tschaikowski, Granados oder Schostakowitsch, sondern auch mit Zeitgenössischem. Dabei mischt Ould seinen Sound mit dem zweier Streicherkollegen und – im abschließenden Stück „Ad Astra“ von Régis Campo – mit einer elektronischen Klanglandschaft, in der das Instrument eine kosmische Reise ins All anzutreten scheint.

Laterna Magica

Théo Ould

Alpha/Note 1

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Eine Violine entdeckt die Filmmusik

Sie ist eine Social-Media-Sensation, Vorbild für junge, musikbegeisterte Menschen, mit ihrem Podcast „Women in Classical“ eine Entdeckerin weiblicher Musikgrößen – und eine virtuose Violinistin. All diese geballte Kraft schickte die 26 Jahre alte Esther Abrami nun in das Album „Cinéma“, in dem ihre Solovioline farbenprächtig in den Orchestersound eingebettet erscheint, und das nicht nur als reines Hit-Recital, sondern auch mit neu komponierten Titeln der Filmkomponistinnen Anne Dudley und Rachel Portman. Die Arrangements sind erwartbar süffig und rauschhaft, aber oft auch innovativ – etwa im „verloopten“ „Amélie“-Thema von Yann Tiersen.

Cinéma

Esther Abrami

Sony

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Pianisten-Autobiografie

Ein Pianist erzählt von seinem Leben – und das mit einem großen Recital. Matthias Kirschnereit, der im vergangenen Jahr 60 Jahre alt wurde, lässt sein Leben in diesem Programm, der selbst neu eingespielten Playlist seines Lebens, vorüberziehen. Die reicht von den ersten Jahren seiner Kindheit, die er als Sohn eines deutschen Pastors in Namibia verbrachte, über die Teen­agerjahre als Student in Deutschland, die jahrzehntelangen Soloerfolge bis hin zu Inspirationen durch moderne Komponisten. Die klingende Autobiografie wartet mit Überraschungen auf – nicht nur mit Ausflügen in den Jazz oder zu den Beatles, sondern auch mit Klassik-Entdeckungen wie einem Trauermarsch von Mozart oder einem Klavierstück von Bruckner.

Time Remembered

Matthias Kirschnereit

Berlin Classics/Edel

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Entdeckung der musikalischen Langsamkeit

Pausen sind auch Musik, auch die Stille hat ihren Klang. Das wusste schon John Cage, und auch viele andere inspirierte das, was zwischen den Noten liegt, immer wieder. So den Pianisten, Komponisten und Improvisator Tim Allhoff. Für sein Album nutzte er Ideen von Grieg, Scarlatti, Purcell oder Bach für eigene kontemplative Lesarten, geprägt von großer Ruhe und meditativer Kraft. Es ist eine Entdeckung der musikalischen Langsamkeit – klangfarblich behutsam unterstützt von Musikern der Vienna Morphing Soloists und dem SIGNUM saxophone quartet.

Silence Is Something You Can Actually Hear

Tim Allhoff

Neue Meister/Edel

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Klingende Paris-Rundfahrt

Wenn der Cellist Gautier Capuçon nach einem kurzen Orchesterintro den Piaf-Klassiker „La foule“ anstimmt, geht das durch und durch, als stünde die große Chansonnière selbst vor dem Mikrofon. Der wirbelnde Dreiertakt, wie alle Tracks des Albums farbenprächtig und temperamentvoll unterstützt vom Kammerorchester Paris, ist der Beginn einer musikalischen Reise durch die Weltmetropole Paris, mit Operntiteln, Chansons, aber auch duftigen Filmmelodien von Georges Delerue, Vladimir Cosma, Ennio Morricone sowie Operettenhits oder Stücken von ­Ravel und Debussy: eine klingende Stadtrundfahrt durch Raum und Zeit.

Destination Paris

Gautier Capuçon

Erato/Warner

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Oliver Buslau, 04.11.2023, RONDO Ausgabe 5 / 2023



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