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Es gehört zum guten Ton, dass sich einzelne Mitglieder großer Orchester immer wieder zur musikalischen Freizeitgestaltung zusammentun. Und wie es gerade die Berliner Philharmoniker vormachen, eröffnen so manche Formationen eine erfolgreiche Parallelkarriere zum eigentlichen Job. In den USA gelang dies fünf Männern schon zu Beginn der 1950er Jahre. Kaum hatten sich 1951 die beim Philadelphia Orchestra angestellten vier Holzbläser mit dem Solo-Hornisten zum „Philadelphia Woodwind Quintet“ zusammengetan, klopfte auch schon das Columbia-Label für die erste Aufnahme an. Zwar musste Flötist William Kincaid dafür pausieren. Aber sein „Ersatz“ war auch nicht schlecht. Denn für die Bläserquintette von Mozart und Beethoven nahm 1953 am Klavier kein Geringerer als Rudolf Serkin Platz. Im Laufe der nächsten 15 Jahre (1968 löste sich das Quintett auf) mussten angesichts des Repertoires einzelne Mitglieder immer wieder mal verstummen. Unter dem Strich aber entstanden zwölf Alben, auf denen nicht einfach traumwandlerisch gespielte Bläserkammermusik zu erleben und zu genießen ist. Die Einspielungen entpuppen sich in Sachen Repertoire als absolute Fundgrube und Überraschungskiste. Neben Klassikern wie Quintette von Reicha und Schönberg gibt es etwa die Suite „La cheminée du roi René“ von Darius Milhaud oder eine „Pastorale“ eines gewissen Vincent Persichetti. Und während man bei Poulencs Sextett gar den Komponisten höchstselbst für den Klavierpart gewinnen konnte, kam es 1967 zu einem aufregenden Dialog mit dem Saxofonisten und Jazz-Giganten Ornette Coleman.
Guido Fischer, 23.09.2023, RONDO Ausgabe 4 / 2023
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