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27.04. - 04.05.2024

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am 04.05.2024



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Sinfonische Soundtracks von Games haben viele Fans und füllen mühelos auch mal einen Konzertsaal wie die Kölner Philharmonie © pixabay.com

Pasticcio

Lieber selber spielen statt daddeln

Es sind diese Blockbuster, bei denen jedem Gamer an PC oder Konsole das Herz aufgeht. „Final Fantasy“, „Lost Odyssey“, „Rad Racer“ und „Blue Dragon“ – so heißen die weltweit x-millionenfach verkauften Videospiele, bei denen nicht etwa wild rumgeballert wird. Vielmehr kann man stundenlang abenteuerliche Fantasy-Welten erkunden und dabei natürlich in die Haut der virtuellen Protagonisten schlüpfen. Erfolgsgaranten sind dabei nicht nur die Stories. Der japanische Komponist Nobuo Uematsu etwa hat mit seinen Game-Soundtracks einen regelrechten Kultstatus erlangt. Als beispielsweise 2009 in der Kölner Philharmonie ein Konzert mit Klavier- und Orchesterwerken von Uematsu anberaumt worden war, musste kein Plakat geklebt und keine Anzeige geschaltet werden, um den Saal bis auf den letzten Platz vollzubekommen. Und auch ein Lang Lang hat einmal den Ausflug in die Videospiele-Welt gewagt, als er für den Hightech-Fahrsimulator „Gran Turismo“ Klassiker von Bach bis zu Tschaikowski einspielte.
Nun hat ein weiteres Soundtrack-Projekt bei der Kölner GamesCom Premiere. Am 26. August gibt es nämlich live die Musikstücke aus dem preisgekrönten Open-World-Action-Rollenspiel „Genshin Impact“ zu hören. Gespielt werden sie vom Essener Studenten Orchester ESO. Und damit erfolgt der Startschuss für eine Reihe von Live-Konzerten, mit denen man den weltweiten Fans nicht nur eine sinnlichere Facette von „Genshin Impact“ präsentieren will. Indem man dafür mit Amateur- und Laienorchestern aus der Region zusammenarbeitet, will man auch das Interesse wecken, vielleicht doch mal ein Instrument zu erlernen. Die teilnehmenden Orchester bekommen übrigens die Partituren zu der Musik geschenkt und erhalten eine finanzielle Unterstützung für Proben- und Ausbildungstätigkeiten. Die nächsten Termine und Orte sind auch schon geplant, so in Wien mit dem Symphonieorchester der Universität, in St. Gallen und in Wuppertal.

Reinhard Lemelle



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