home

N° 1355
27.04. - 04.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio

(c) SGM/Peter Franke

Pasticcio

Meldungen und Meinungen der Musikwelt

Leipzigs dunkle Jahre

Eine Karikatur eines schwarzen Saxofonisten mit Zylinder und Judenstern am Revers prankte 1938 auf dem Plakat zur Ausstellung „Entartete Musik“. Und diese Figur wurde offiziell zum Symbol all dessen, was nach der Rassen- und Kunstdoktrin der Nationalsozialisten aus der Musik getilgt werden sollte. Die in Düsseldorf gezeigte Ausstellung war jedoch nur der Höhepunkt der Politisierung der Musik. Daran erinnert jetzt auch die Schau „Hakenkreuz und Notenschlüssel“, mit der das Leipziger Stadtgeschichtliche Museum die Musikstadt im Nationalsozialismus beleuchtet (bis 20. August; www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de). Neun Kapitel nehmen die wichtigen Institutionen der Stadt wie Thomanerchor, Gewandhaus, Konservatorium und Oper in den Fokus oder richten den Blick auf die Musikausübung an den Leipziger Synagogen, den Wagner-Kult oder die lokale Jazz- und Swing-Szene. Zahlreiche ­historische Tondokumente und Zeitzeugenberichte verdeutlichen, wie sich das musikalische Leben seit 1933 gestaltete – und wo es verstummte.

Reinhard Lemelle, 18.02.2023, RONDO Ausgabe 1 / 2023



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Da Capo

Paillettensatte Politrevue

Oper Dortmund – John Adams: „Nixon in China“

John Adams’ „Nixon in China“, das bedeutete 1987 den Einzug jüngerer Tagespolitik in die […]
zum Artikel

Pasticcio

Orchester der Zukunft

Erst die „Marseillaise“ und dann Haydns „Deutsche Nationalhymne“ aus seinem […]
zum Artikel

Gefragt

Terri Lyne Carrington

Trommeln für die Sichtbarkeit

Audiovisuelles Gesamtkunstwerk: US-Schlagzeugstar Terri Lyne Carrington feiert Europapremiere mit […]
zum Artikel


Abo

Top