home

N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Startseite · Medien · Kronjuwelen

Magazin

Schätze aus dem Plattenschrank

Dauerbrenner

Mit solch einer Segnung konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen: Nachdem das italienische Barockensemble I Musici sich in seinem Gründungsjahr 1952 für eine Probeaufnahme bei „Radio Italiana“ einfand, war zufällig auch Super-Maestro Arturo Toscanini in der Nähe. Und nachdem er das zwölfköpfige Team gehört hatte, schenkte er den Musikern zur Erinnerung ein Foto mit der Widmung: „Bravi, bravissimi! Nein, die Musik stirbt nicht!” Heute, 70 Jahre später, trifft diese Weisheit auch auf I Musici zu. Denn wenngleich der Zahn der Zeit natürlich seine Spuren bei der Besetzung hinterlassen hat, ist das römische Musikerdutzend weiterhin eine Bank, wenn es um den musikalischen Nachlass von Vivaldi, Corelli & Co. geht. Und im Gegensatz zu den Gründern von I Musici beschäftigt man sich mittlerweile auch mit der historischen Aufführungspraxis. Der Großteil der Aufnahmen, die I Musici zwischen 1955 und 1979 für Philips bzw. Decca machte, bildet daher zwar ein Kontrastprogramm zu den späteren Alte Musik-Heißsporn-Ensembles wie Il Giardino Armonico oder Concerto Italiano. Doch was die wohlklingende und dann wieder zündende Flexibilität und Homogenität anbelangt, da sind die nur von den Aufnahmedaten historisch zu nennenden Einspielungen von I Musici weiterhin absolute Ohren- und Sinnekitzler. Den Großteil der legendären, viele Millionen Mal verkauften Tonträger nimmt natürlich die italienische Barock-Banda ein. Darüber hinaus gibt es Bach, Mozart und Mendelssohn Bartholdy – sowie auch Raritäten des niederländischen Bach-Zeitgenossen Unico Willem Reichsgraf van Wassenaer Obdam.

Complete Analogue Recordings 1955–1979

I Musici

83 CDs, Decca/Universal

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Guido Fischer, 17.12.2022, RONDO Ausgabe 6 / 2022



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Gefragt

Philharmonie Luxemburg

Auf der Erfolgsspur

Letzte Spielzeit übernahm der Salzburger Stephan Gehmacher die Leitung der Philharmonie Luxemburg. […]
zum Artikel

Gefragt

Alexandre Tharaud

Holz und Herz

Seine Rameau-Einspielung auf dem modernen Flügel machte Furore. Jetzt sucht der Pianist auch für […]
zum Artikel

Hausbesuch

Mozartfest Würzburg

Vordenker Mozart

In seiner nächsten Runde verschreibt sich das traditionsreiche Festival 2018 ganz dem Geist der […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.

Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr


Abo

Top