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Er sieht aus wie ein cooler Nerd. Doch der aus Island stammende Pianist Víkingur Ólafsson kann seinen Flügel nicht nur extrem empfindsam vibrieren lassen. Selbst die motorisch ablaufenden Muster der amerikanischen Minimal Music hat er mit enormem Gespür auch für das lyrische Potenzial dieser Soundwelten umgesetzt. Dass Víkingur (in Island spricht man sich nur per Vornamen an) auch ein feines Händchen für die French Connection besitzt, hat er kürzlich mit seinem Rameau-&-Debussy-Album beeindruckend bewiesen. Teile dieses Programms finden sich auch auf dem Doppelalbum „Reflections“. Zu hören sind da musikalische Re-Kreationen der Originale, die unter anderem der isländische Liedermacher Helgi Jónsson sowie das Post-Rock-Ensemble Balmorhea auf Einladung von Víkingur beigesteuert haben. Der aber vielleicht eigentliche Höhepunkt ist seine bislang unveröffentlichte Aufnahme von Claude Debussys „Pour le piano“.
Guido Fischer, 03.04.2021, RONDO Ausgabe 2 / 2021
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