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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Stuttgart 1959

Louis Armstrong All Stars

Jazzhaus/Naxos JAH 462
(77 Min., 2/1959)

Er war der Superstar des Jazz der 1950er Jahre. Für ihn begeisterten sich sogar Leute, die mit der „Negermusik“ sonst wenig anfangen konnten: Louis Armstrong, der Ahnvater der Jazztrompeter. Die Strahlkraft seiner Töne, der Druck der höchsten Spitzentöne, das grandiose Swinggefühl, die Pracht seiner Melodien: All das macht ihn zum Ausnahmemusiker. Das Konzert vom 15. Februar 1959 verdeutlicht, wie großartig „Satchmo“ Entertainment und swingenden Jazz verbinden konnte. Mit raspeliger Stimme eröffnet er das Konzert mit „When It’s Sleepy Time Down South“, bevor er in „Back Home Again In Indiana“ seine sensationellen Trompetenkünste demonstriert und mit dem „Basin Street Blues“ eine gefühlvolle, ebenfalls von seinen virtuosen Trompetenkünsten getragene Ballade folgen lässt: der klassische Konzertbeginn mit dem wohlbekannten Opener, das virtuose Stück und die Nummer fürs Herz. Darauf folgt ein bunter Reigen aus schnellen und langsamen Klassikern, darunter „Tiger Rag“, „Perdido“, „Mack The Knife“, Stompin‘ At The Savoy“, „Struttin‘ With Some Barbecue“, „When The Saints Go Marching In“ und – als Zugaben-Tribut ans deutsche Publikum – „The Faithful Husar“. Der Klarinettist Peanuts Hucko und der Posaunist Trummy Young steuern ähnlich prägnante Soli wie Armstrong bei: Gefragt ist nicht die minutenlange Selbstdarstellung, sondern die Konzentration auf einen oder zwei Chorusse. Dies gilt auch für den Pianisten Billy Kyle, den famosen Kontrabassisten Mort Herbert und den Drummer Danny Barcelona, während die Sängerin Velma Middleton im „St. Louis Blues“ und „KoKoMo“ etwas abfällt. Noch reizvoller als die 77-minütige CD ist der auf 46 Minuten gekürzte Fernsehmitschnitt des Konzerts, der im Doppelpack mitgeliefert wird. Hier ist zu sehen, wie Armstrong gelegentlich für das Publikum den Clown macht und kleinere Showelemente inszeniert, ohne auch nur einen Moment an musikalischer Intensität zu verlieren. Der Regisseur Michael Pfleghar hat den Auftritt in ruhigen, konzentrierten und eng der Musik folgenden Bildern eingefangen.

Werner Stiefele, 24.09.2016


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