Australian Eloquence/Klassik Center Kassel ELQ4805371
(133 Min., 7/1956, 7 & 8/1957, 7/1972) 2 CDs
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Australian Eloquence/Klassik Center Kassel ELQ4808890
(77 Min., 12/1961, 2/1964)
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Australian Eloquence/Klassik Center Kassel ELQ4807740
(48 Min., 10/1967)
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Australian Eloquence/Klassik Center Kassel ELQ4804866
(46 Min., 9/1967)
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Austalian Eloquence/Klassik Center Kassel ELQ4808905
(48 Min., 11/1957 & 11/1963)
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Australian Eloquence/Klassik Center Kassel ELQ4822181
(70 Min., 7/1964 & 3/1968)
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Dass wir in Sachen klassische Musik nach wie vor in einer Zeit des Historismus leben, beweist nicht zuletzt auch unser ungebrochenes Interesse an historischen Aufnahmen. Und dass wir solche zu Recht immer wieder aus den Archiven hervorziehen, beweist die Auswertung des vorliegenden Schwungs von Wiederveröffentlichungen alter Decca- und DG-Einspielungen – eine zufällige Auswahl, bedingt durch den aktuellen Output des Labels „Australian Eloquence“, das die Wiederverwertung alter Bestände der Universal-Majors besorgt.
Da wären zunächst zwei Alte-Musik-Produktionen aus England, entstanden 1967 mit englischem Repertoire im Fokus: Höfische Musik einerseits aus der Zeit Heinrichs VIII. und andererseits aus den Tagen Elisabeth I. wird präsentiert. Die Sänger des „Purcell Consort of Voices“ geben auf der CD „To Entertain A King“ eine so einfühlsame Darbietung von William Cornyshs „Ah Robin, Gentle Robin“, dass sich schon hierfür der Kauf der CD lohnt; auf der anderen ist es die initiale Pavane „The Honie Suckle“ von Holborne, mit der sich die Instrumentalisten von „Musica Riservata“ visitenkartenartig empfehlen: zwei großartige Beispiele für historisierende Aufführungspraxis in ihren frühen Tagen.
Die große Renata Tebaldi beeindruckt im Doppelalbum „Serenata Tebaldi“ rein klavierbegleitet nicht nur mit dem üblichen Rezital-Repertoire aus Canzonen von Rossini, Bellini und Donizetti, sondern auch mit wenig bekanntem italienischem Lied-Repertoire aus der Feder von Giuseppe Martucci oder Riccardo Zandonai – faszinierend dichte und hochexpressive Kleinode, die selten zu hören sind.
Der Ausnahme-Dirigent und Zeitzeuge Pierre Monteux stellt mit einem Ravel-Rezital seine profunde Kenntnis der Musik des Franzosen unter Beweis: Monteux schöpft aus dem unüberbietbaren Fundus des „Selbst-Dabeigewesenseins“, wenn er mit dem London Symphony Orchestra u.a. eine klassizistisch-gediegene Version von „La valse“ vorführt, die mit ihrer Eleganz das Dekadenz-Potential dieses Abgesangs an die „gute alte Zeit“ nicht allzu vordergründig zur Schau trägt.
Auf der anderen der beiden Monteux-CDs zelebriert der Meister u.a. Schuberts „Unvollendete“ zusammen mit dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam – auch hier wird kein plakativer Exhibitionismus mit der sehr persönlichen Sphäre dieser Musik betrieben, sondern Schubert wird ernstgenommen hinsichtlich seines Bemühens um neue Wege des Sinfonischen nach Beethoven: Die neuartige Expressivität dieser Musik entfaltet ihr Ausdruckspotential, ohne dass dabei der Blick auf die rein strukturelle Meisterschaft der Partitur zu kurz käme.
Die sechste der CDs erinnert eindrücklich an eine Vergessene: Die deutsche Cellistin Anja Thauer endete 1973 noch nicht 30-jährig durch Selbstmord. Ihr von der ehrgeizigen Mutter dominiertes Leben hatte sie zu großen Erfolgen geführt, wie u.a. die Einspielung der „Fantaisie pour violoncelle et piano“ von Jean Françaix mit dem Komponisten selbst am Klavier beweist. Ihr Privatleben dagegen scheint wenig erfüllend gewesen und von einer unglücklichen Beziehung zu einem verheirateten Mann (der sich wenige Tage nach ihr ebenfalls umbrachte) endgültig aus der Bahn gebracht worden zu sein. Ihr Celloton ist von ausladender Größe und kompromissloser Durchschlagskraft, ihre Technik – zu bewundern auch in der selten gespielten Reger-Solosuite – ist durch und durch beeindruckend. Die Tragik ihres kurzen Lebens tut ein Übriges, um den Hörer nachhaltig in den Bann zu ziehen.
Michael Wersin, 21.11.2015
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