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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Alessandro Scarlatti

Con eco d´amore (Arien aus Opern und Kantaten)

Elizabeth Watts, Mark Bennett, Huw Daniel, The English Concert, Laurence Cummings

harmonia mundi HMU 807574
(72 Min., 11/2014) SACD

Die englische Sopranistin Elizabeth Watts ist eine Allrounderin, wie sie im Buche steht. Von Bach über Mozart bis Strauss kann sie alles singen. Wobei sie bereits bei ihrem CD-Recital mit Bach-Arien gezeigt hat, dass ihr Herz weniger fürs strahlend Leuchtende und Virtuose schlägt, sondern sie sich besonders in den eher abgedunkelten Empfindungswelten wohl fühlt. Bei ihrem jüngsten Album, für das sie aus dem riesigen Arien-Pool des italienischen Vielschreibers und Barockmaestro Alessandro Scarlatti 15 Glanzstücke ausgewählt hat, zeigt Watts aber, dass sie auch durchaus furios loszulegen versteht. Wie gleich fast zu Beginn in einem Bravourparcours aus der Serenade „Endimione e Cintia“: Watts wetteifert da mit dem Solotrompeter Mark Bennett, dass es nur so eine Wonne und ein Spektakel zugleich ist. Nach eher neapolitanischem Gusto kommt dagegen die „Arie von tromba sola“ aus der Serenade „Erminia“ daher, bei der sich Watts & Bennett diesmal beschwingt umarmen. Ähnliche Glücksfülle löst Watts dann aber doch in all den gedankenversunkenen, von Liebesleid und Sehnsüchten geschüttelten Lamenti aus vergessenen Opern wie „Tigrane“ und Oratorien wie „La Santissima Vergine del Rosario“ aus. Während sie sich in den temporeichen Herausforderungen oftmals mit allzu viel forcierter Kraft, aber eben ohne das nötige Gewicht im Ausdruck zeigt, präsentiert sie sich nicht nur in diesen beiden kleinen Wunderwerken von ihrer großen gestalterischen und expressiven Seite. Die von Streichersäuseln umspülten, sich erstaunlich ähnelnden Arien hätte eine Cecilia Bartoli vielleicht noch magischer, entrückte ausgeleuchtet. Bei Watts fühlt man dagegen den Puls irdischer Wesen und Schicksale. Auf einer Wellenlänge liegt sie dabei mit dem English Concert, das unter Laurence Cummings seinem Ruf als eine der besten Alte Musik-Truppen diesmal mit einer herrlich ausgekosteten Italianità alle Ehre macht.

Guido Fischer, 14.11.2015


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