home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
César Franck, Camille Saint-Saëns, Maurice Ravel

Sinfonische Variationen, Klavierkonzert Nr. 4, Konzert für die linke Hand

Alfred Cortot, London Philharmonic Orchestra, Landon Ronald, Orchester des Pariser Konservatoriums, Charles Munch

Naxos historical 8.110613
(60 Min., 1931, 1934, 1935, 1939) 1 CD

Alfred Cortot war, um es milde zu sagen, eine sehr farbige Persönlichkeit: Fantasievoller Pianist und Frauenschwarm ("Liszt wiedergeboren!“ so neidvoll ein Kollege), Protegé von Fauré, Buchautor, in Deutschland lange Zeit als "bester Schumann-Interpret“ gehandelt, Wagnerianer und dieserhalb Orchestergründer, lernte dirigieren, um in Paris die erste "Götterdämmerung“ herauszubringen, Triopartner von Thibaud und Casals, obwohl Cortot im Zweiten Weltkrieg Vichy-Beamter war, Casals aber ein vehementer Antifaschist. Nach dem Krieg dann: Cortot, der König der Falschspieler, peinlicher noch als die "Witwe Beethoven“, Elly Ney. Aber vorher ...
Diese CD dokumentiert sein immens farbiges, sangliches, empfindungsreiches Klavierspiel in den Spätsommertagen seines Lebens. Die Franck-Variationen haben den episodischen Charme und zugleich die zwingende Entwicklung, die man in den Aufnahmen der französischen Klavierstars von heute vergeblich sucht. Bei Saint-Saëns besticht die rhapsodische Freiheit, mit der Cortot in der Musik geradezu spazieren geht, ohne freilich das Ziel aus den Augen zu verlieren: hier passt das.
Lediglich das Ravel-Konzert für die linke Hand ist ihm missraten; klärt das Beiheft auf: Cortot habe eine Version für beide Hände hergestellt. Aber mit wie viel Händen immer er spielt, es klingt hölzern und unidiomatisch - für einen solchen Kenner der französischen Klaviermusik. Der Transfer von Schellack auf CD ist tadellos gelungen, auch wenn man die Aufnahmen letztlich nicht verjüngen kann.

Thomas Rübenacker, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top