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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Marianna Martines

La tempesta

Anna Bonitatibus, La Floridiana, Nicoleta Paraschivescu

deutsche harmonia mundi/Sony 88875026722
(66 Min., 2/2014)

Hildegard von Bingen im 12., Barbara Strozzi und Elisabeth Jacquet de la Guerre im 17. Jahrhundert – das war's auch schon mit den Geschlechtsgenossinnen, die es vor ihr als Komponistinnen zu einiger Bekanntheit gebracht haben. Bei Marianna Martines, 1744 in Wien geboren, spielte die richtige Nachbarschaft sicher eine nicht ganz unwichtige Rolle. Tür an Tür mit Metastasio in jenem berühmten Haus direkt neben der Michaelerkirche lebend, bekam sie bereits als 10-Jährige Klavierunterricht von Haydn, der zufällig auch im Haus wohnte und wurde außerdem Gesangsschülerin von Porpora.
Kein Wunder also, dass die junge Dame sowohl als Sängerin wie auch als Cembalistin und Komponistin sehr angesehen war und Kaiserin Maria Theresia sie häufig zum Musizieren in die gleich gegenüber liegende Hofburg rief. Mit 29 Jahren wurde Marianna Martines als erste Frau in die ehrwürdige Accademia Filarmonica in Bologna aufgenommen. Mehr Ruhm geht also fast nicht – und doch kennt sie heutzutage keiner mehr.
Das hat sich selbst mit der wunderschönen ersten CD, die Nicoleta Paraschivescu mit ihrem Ensemble La Floridiana vor drei Jahren veröffentlicht hat, nicht wirklich geändert. Jetzt legen die Musiker erfreulicherweise noch einmal nach, kombinieren wiederum Vokal- mit Cembalowerken der Wienerin. Nach der liebreizenden Nuria Rial stellt sich dieses Mal die unwiderstehliche Anna Bonitatibus in den Dienst an Martines` Sache. Ihre Werke haben die Aufmerksamkeit zweifelsohne verdient. Und ganz bestimmt keinen Geschlechterbonus nötig.

Michael Blümke, 07.03.2015


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