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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Georg Friedrich Händel, Giovanni Bononcini, Attilio Ariosti

A Royal Trio (Opernarien u.a.)

Lawrence Zazzo, La Nuova Musica, David Bates

harmonia mundi HMU 807590
(78 Min., 1/2014) SACD

Die Händel-Arie „Va tacito“ aus „Giulio Cesare“ ist für jeden Sänger – ob Bass oder Countertenor – ein Prüfstein. Und wenn im Orchester auch noch eine exquisite Fachkraft sitzt, die auf ihrem Horn einen herrlichen Gesang präsentiert, ist die Messlatte gleich doppelt so hochgelegt. Mit Händel-Opern kennt sich der amerikanische Countertenor Lawrence Zazzo eigentlich blendend aus, wie er u.a. auf seiner Einspielung des „Riccardo Primo“ unter Beweis gestellt hat. Und selbstverständlich würde man jetzt keinesfalls behaupten wollen, dass Zazzo sich in der künstlerischen Midlife-Crisis befindet. Angesichts nur eines Albums und speziell angesichts eines Wonnestücks darauf, bei dem eben er nicht der Star ist, sondern das von David Bates geleitete Ensemble La Nuova Musica. Denn wenngleich Zazzo nun die Spitzentöne treffsicher setzt und ihm das barocke Rankwerk stilsicher von den Stimmbändern bzw. von Lippen geht, kann er einfach nicht das Tor zum Glück aufstoßen, zumindest für ein paar Zentimeter. Dafür fehlt es ihm zu sehr am natürlichen Fluss, an raumgreifender Tragweite und persönlich-intimer Erzählkraft. Stattdessen wird man Ohrenzeuge von einem merkwürdig verklemmt wirkenden Ausdruck, der auf Distanz zu den Abgründen und einfach zeitlosen Reizen der Musik Händels gegangen ist.
Ähnlich geht Zazzo auch beim Rest eines Recitals zu Werke, das in der Papierform durchaus interessant ist. Immerhin begegnet man da nicht nur dem Londoner Händel, sondern auch den beiden italienischen, ebenfalls an der Themse wirkenden Opernkomponisten Giovanni Bononcini und Attilio Ariosti. Und was für herrliche Arien sind ihnen doch aus der Feder geflossen. Allein die von einer Solo-Violine akkompagnierte Bononcini-Ode „Per la gloria d´adorarvi“ aus „Griselda“ ist so ein Stück für die Insel – wobei der Weg dorthin nicht nur von feingeistig und sensibel zu Werke gehenden Instrumentalisten bereitet werden sollte.

Guido Fischer, 13.12.2014


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