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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Almut Kühne, Gebhard Ullmann

Unit Records/harmonia mundi UTR 4531
(49 Min., 3/2012 & 7/2013)

Der knapp 57-jährige Komponist und Holzbläser Gebhard Ullmann hat stets den wenig dankbaren Weg der Neugier auf neue Herausforderungen gewählt. Sein neuestes Projekt ist ein Duo mit der jungen Sängerin Almut Kühne. Mit ihrem Sopran interpretiert sie Chansons, Alte und Neue Musik und pflegt die Kunst der improvisierten Vokalisen. Letztere beherrschen dieses Album. Es folgt einem suitenartigen Programm von elf Vokal-Instrumental-Duos und jeweils einem Solo-Titel für Solo-Stimme bzw. Solo-Tenorsaxofon. Bis auf eine Fremdkomposition, dem einzigen eigentlichen Song im traditionelleren Sinne hier, sind alle Sätze Gemeinschaftswerke von Kühne und Ullmann.
Komposition taugt dabei nur als offener Begriff, denn es ist schwer zu sagen, wie groß bei diesen Live-im-Studio-Einspielungen der Anteil des vorher Ausformulierten und der quasi kompositorischen Improvisation ist. Stets folgt das Geschehen einem diskursiv gestischen Spannungsbogen. Ullmann beschränkt sich dabei an Tenorsaxofon und Bassklarinette weitgehend auf Minimalismen, den Raum zwischen Geräusch und Klang auslotend, auch wenn er hier zum ersten Mal bei einer Aufnahme Live-Loops einsetzt. Ein kühnes pointillistisches Spiel treiben die beiden, feinnervige Strukturen werden freigelegt; nie kippt die fast knabenhaft klare Stimme in beliebiges, schrilles Kreischen; und immer wieder kontrastiert sie spannend mit den Ruheklängen der Rohrblattinstrumente. Gebannt wartet man, dass es jazzmäßig losgehen möge, um nach knapp 50 Minuten festzustellen, dass da auf eine verhalten geheimnisvolle Art bereits ungeheuer etwas losgegangen ist.

Thomas Fitterling, 27.09.2014


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