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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Belle Époque

Vincent Peirani, Emile Parisien

ACT/Edel 1096252ACT
(54 Min., 10/2013)

Der 34-jährige Akkordeonist Vincent Peirani und sein um drei Jahre jüngerer Duopartner, der Sopransaxofonist Emile Parisien, sind derzeit die angesagtesten Jazzinstrumentalisten Frankreichs. Das hat auch damit zu tun, dass kein anderes Land über eine Akkordeontradition bzw. Sopransaxofontradition verfügt wie unser westlicher Nachbar. Das Zuginstrument hat aus der Musette-Musik seinen Weg in das anspruchsvolle Chanson gefunden, das ja immer wieder heftig mit dem Jazz geflirtet hat. Sidney Bechet, der Urvater des Sopransaxofons, hat jahrzehntelang in Frankreich gelebt, wie später Steve Lacy, der kompromisslose Vertreter des modernen Sopransaxofons.
Bechet ist quasi auch der Pate dieses Albums. Koreanische Veranstalter hatten die beiden Musiker, damals Mitglieder der Daniel-Humair-Combo, gedrängt, sich als Duo zu erproben. ACT-Chef Siggi Loch, einst durch Bechet zum Jazz gekommen, verpflichtete die beiden mit der Idee eines Bechet-Tribute-Albums. Drei eng mit Bechet assoziierte Titel stehen denn auch noch am Anfang dieser Einspielung. Peirani/Parisien gestalten sie pfiffig und mit Verve, doch ist um ihre Lesart der Hauch eines bemühten Manierismus. In den anderen Titeln dagegen, die bis auf zwei von ihnen selber stammen, kommt ihr ganz besonderer Ansatz, der die nüchterne, an der Neuen Musik geschulte Klarheit mit einer charmanten Lust am süffigen Melos und raffinierter Harmonik genussvoll konterkariert, besonders wirkungsvoll zur Geltung. Dabei ist Peiranis immer wieder auch kontrapunktische Beidhändigkeit auf seinem Instrument eine Klasse für sich.

Thomas Fitterling, 21.06.2014


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