DG/Universal 479 2949
(157 Min., 1995 - 2014) 2 CDs
Am 14. Dezember 2013 feierten Anne-Sophie Mutter und Lambert Orkis in der New Yorker Carnegie Hall ihre „silberne Hochzeit“. Vor genau 25 Jahren gab man hier als frischgegründetes Duo eines der überhaupt ersten Konzerte. Dementsprechend begann man nun das Jubiläumskonzert auch mit Auftragswerken aus der Feder von zwei langen Weggefährten. Der Pole Krzysztof Penderecki verlangte Mutter mit hundsgemeinen „Follia“-Variationen alles ab. In Anlehnung an die auch vom Jazz inspirierte klassische Moderne schrieb André Previn seine 2. Violinsonate. Beide Stücke finden sich jetzt auch als Weltersteinspielungen auf dem „Silver Album“, das neben zwei weiteren Neuaufnahmen (Massenets „Méditation“, Ravels „Habanera“-Pièce) noch einmal die diskografische Partnerschaft von Mutter und Orkis dokumentiert.
Nun mögen gerade die vier ausgewählten Violinsonaten von Mozart (KV 481), Beethoven (op. 30/2), Brahms (op. 100) und die Nr. 1 von Fauré für ein durchaus blindes Duo-Verständnis stehen. An solche legendäre Konstellationen wie Grumiaux/Arrau, Kagan/Richter oder Kremer/Argerich kommt man aber dann doch nicht heran. Dazu trennt sich allzu oft das Gefüge, bei dem Orkis lediglich ordentlich den Sekundanten einer Geigerin gibt, die trotz kleinerer Ausrutscher im Espressivo eine spieltechnische und gestalterische Autorität ist. Überhaupt scheint Mutter keinerlei Anzeichen von Ermüdung und Erschöpfung zu kennen. Wie sie so beim ewigen Massenet-Schlager genüsslich hinlangt, ohne dafür in den Marmeladentopf greifen zu müssen, ist schon ein herrlicher Ohrenschmaus. Das volle Sortiment an Höchstschwierigkeiten hat Penderecki hingegen über seine „Follia“-Variationen ausgekippt. Aber Anne-Sophie Mutter zeigt sich auch hier furchtlos und in Bestform.
Guido Fischer, 14.06.2014
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