Wer den Trompeter Takuya Kuroda aus der Band des Sängers José James kennt, den wird das Blue-Note-Debüt des Japaners nicht überraschen: Der Bläser setzt voll auf die bei James und Zeitgenossen wie Robert Glasper oder Roy Hargrove erprobte Stil-Mischung aus Hardbop, R&B und HipHop. Kein Wunder, schließlich saß Kurodas singender Arbeitgeber nicht nur auf dem Produzentenstuhl bei der Aufnahme, sondern lieh auch der extrem laid back vorgetragenen Lesart des Roy-Ayers-Hits „Everybody Loves The Sunshine“ seinen markanten Bariton.
Auffällig bei der Einspielung ist die Integration afrikanischer Elemente. Da zeigt der Trompeter seine Beeinflussung von Don Cherry oder Fela Kuti und weiß beim Song „Afro Blues“ den großen interkontinentalen Brückenbauer Lionel Loueke gitarristisch an seiner Seite. Dass Kuroda auch kraftvoll im klassischen Jazz-Trompeten-Idiom zuzuschlagen weiß, beweist der Japaner mit seinem an Clifford Brown gemahnenden Solo-Exkurs in „Mala“, das durch den Einsatz eines Klaviers anstelle des obligatorischen Rhodes-Pianos ohnehin am ehesten im Dialog mit dem Jazz der 50er Jahre steht.
Was Kuroda gemeinsam mit Tastenmann Kris Bowers, Posaunist Corey King, E-Bassist Solomon Dorsey und Schlagzeuger Nate Smith auf „Rising Son“ anstellt, ist smart, funky und frisch. Ein angemessenerer Einstieg in das 75. Geburtstagsjahr des für seinen coolen Souljazz bekannten Blue-Note-Labels lässt sich angesichts dieses lässigen Updates der Werke von Vorgängern wie Donald Byrd kaum denken.
Josef Engels, 29.03.2014
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