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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Otto Nicolai

Messe in D, geistliche Chormusik

Sarah Schnier, Alexandra Thomas, Wolfgang Klose, Lucas Singer, Harald Jers, Kammerchor CONSONO, Folkwang Kammerorchester Essen

Carus/Note 1 CAR83341
(58 Min., 4/2012)

Auch – oder gerade! – im Zeitalter der retrospektiven klassischen Musikkultur und der Zugänglichkeit unendlicher Informationsmengen im Internet gibt es immer wieder überraschende Enthüllungen, die einen weit höheren Rang haben als etwa die bloß für Fanatiker interessante Exhumierung der Werke drittklassiger Kleinmeister. Neuerdings handelt es sich um die Wiederentdeckung von Otto Nicolai, dem Zeitgenossen von Schumann und Mendelssohn sowie Komponist der „Lustigen Weiber von Windsor“ – als Kirchenmusiker. Überraschend ist dabei eigentlich nicht, dass es Kirchenmusik aus Nicolais Feder gibt, denn Nicolai hat immerhin in Berlin bei Zelter Kirchenmusik studiert und war von 1833 bis 1837 sogar Organist in Rom. Erstaunlich scheint vielmehr, dass der überzeugte Protestant Nicolai 1832 eine lateinische Messe komponierte, die er 1845 sogar noch einmal gründlich überarbeitete.
Wie auch immer: Das Werk steht nicht nur vollgültig im breiten Traditionsstrom der Messkomposition, sondern es ragt durch seine Qualitäten u.a. in puncto reichhaltige Textausdeutung, melodische und harmonische Geschmeidigkeit und Klangschönheit sogar deutlich aus der unüberschaubaren Masse der Werke heraus. Carus lieferte in bewährter Weise auch das Notenmaterial zu dem Stück, und dem Autor dieses Textes sind schon einige Aufführungen an renommierten Dommusiken bekannt geworden.
Die vorliegende Aufnahme von Harald Jers und seinem Kammerchor Consono kann für weitere Adaptionen des Stückes als Inspirationsquelle und Vorbild dienen: ein homogenes Solistenquartett, ein ebensolcher Chorklang (der – dies sei dennoch bemerkt – etwas obertonreicher daherkommen könnte), ein tadellos agierendes Orchester; mehr kann man sich kaum Wünschen zur Popularisierung eines Stückes, das Aufmerksamkeit verdient hat.

Michael Wersin, 31.08.2013


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