Capriccio/EMI Classics 49 176
3 CDs, 1 Bonus-CD: Sándor Végh probt Mozart
Sándor Végh und seine Salzburger Camerata Academica proben den zweiten Satz in Mozarts Divertimento KV 334, und an einer Stelle hakt die Intonation. Végh trocken: „Noch einmal bitte ... schadet nicht.“ Stimmt, Üben hat noch keinem geschadet, aber dieses formidable Kammerorchester hat seinem in diesem Jahr verstorbenen Leiter auch immer fleißig Ehre gemacht. Dies beweist nicht zuletzt die hier wiedervorgelegte Einspielung, die unter anderem die „Kleine Nachtmusik“ und die drei „Salzburger Sinfonien“ enthält.
Bei der Produktion vor zehn Jahren entstand auch ein halbstündiger Probenmitschnitt. Bei Végh wuchs große Kunst immer aus einem ganz handwerklichen Verhältnis zur Musik. Daß seine Mozart-Aufnahmen hier durchweg so großartig klingen, ist eine Frage der Bogenhaltung, nicht der grandiosen Inspiration des Dirigenten, der ein Orchestererzieher war: „Ich werde Sie alle verrrrdammmmen, wenn Sie nicht machen, was wir besprochen haben.“ Végh konnte als Musiker zu Musikern sprechen, hatte er doch mit seinem Streichquartett große Erfolge gefeiert, lange bevor er 1978 die Camerata übernahm und zu einem der besten Kammerorchester Europas formte. Zwei Bemerkungen aus diesen Proben fassen Véghs Musikanschauung zusammen: „Lassen Sie ein bisschen atmen“ und: „Gefühle kann man nicht erklären, besser ist, man macht ...“
Stefan Heßbrüggen, 01.09.2007
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