home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart

Streichquartett f-Moll op. 95, Streichquartett Es-Dur KV 428 u.a.

Chiaroscuro Quartet

Aparté/harmonia mundi AP051
(57 Min., 5 & 10/2012)

Wem noch die Wucht in den Ohren nachhallt, mit der unlängst auch die Aufnahmetechnik das englische Belcea Quartet die Tür zu Beethovens Quartett op. 95 auftreten ließ, der muss bei jeder nachfolgenden Aufnahme erst einmal umdenken. Und diese unmittelbare Schockwirkung bekommt selbst das Chiaroscuro Quartet auf seinen historischen Instrumenten nicht hin. Harmlos geht dieses Vier-Nationen-Ensemble aber trotzdem nicht zu Werke. Im Gegenteil. Gerade in dem ständig zwischen Explosivem und Verklärtem hin- und herpendelnden Eröffnungssatz lassen die Musiker keine Gelegenheit aus, um das für Beethovens Zeitgenossen Schockierende dieser Musik unter allen Umständen zu verdeutlichen. Dass man dabei so manche Intonationsschwankungen in Kauf nimmt – geschenkt. So spektakulär verquer diese Wildheit da herausbricht, so verliert sie dennoch ein wenig an Spannung und wirkt somit etwas gleichförmig. Denn ohne das Metaphysische, das da längst im Revoluzzer Beethoven steckte, bleibt diese Musik nur effektvoll.
Dabei kann das russisch-spanisch-schwedisch-französische Quartett beeindruckend mit dynamischer Differenziertheit in Subtilität und Tiefendimension punkten. Im langsamen Beethoven-Satz etwa und nicht zuletzt in Mozarts Es-Dur-Streichquartett KV 428. Und dass man Robustheit auch klar, präzise und impulsiv umsetzen kann, ohne das große ganze Gefüge auseinanderzutreiben, ist im Beethoven-Finale belegt. Für den beseelten Schwung im Mozart-Happy End fehlt es den Musikern hingegen vielleicht noch ein wenig an dem, was man Reife nennt. Und die „Fugen“-Abgründe von Mozarts Doppelpaar Adagio & Fuge KV 546, das als Scharnier zwischen den beiden Quartetten fungiert, scheinen doch etwas überdramatisiert. Trotzdem ist die Aufnahme hörenswert, da diskussionswürdig.

Guido Fischer, 11.05.2013


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top