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N° 1353
13. - 21.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Jean Gilles

Messe en ré, Te Deum

Jean-Marc Andrieu, Les Passions, Chor

Ligia/Klassikcenter LID020224612
(78 Min., 5/2012)

Das Klangbild ist unverkennbar: Barocke französische Kirchenmusik präsentiert sich in ihrer Melodik und Harmonik sowie mit ihren speziellen Verzierungen als in sich geschlossene stilistische Richtung. Hinzu kommt die charakteristische Orchesterbesetzung mit Violen-Chor, Blockflöten und Oboen, und wenn sprachlich korrekt gearbeitet wird wie heutzutage eigentlich so gut wie immer, dann wird das Latein französisch ausgesprochen.
So gut eingespielt sind die einschlägigen französischen Ensembles aus den Kreisen der „historisierenden Aufführungspraktiker“ mittlerweile auf diese Stilistik – auch die auf dieser CD musizierenden Gruppierungen gehören dazu –, dass es selten Grundsätzliches zu bemängeln gibt: Reizvoll verschmelzen die instrumentalen Timbres der Streicher und Bläser miteinander, wenn vibratofrei gespielt wird. Unter denselben Bedingungen gelingt auch das „Colla parte“-Musizieren von Instrumentalisten und Sängern.
Einzig bei Solisten scheidet sich die Spreu vom Weizen: Die kleingliedrige, ausführlich zu ornamentierende Melodik verlangt eine fokussierte Leichtigkeit der Stimmgebung, die nicht allen Solisten – auch auf dieser CD – gleichermaßen geschenkt ist. Im ausgedehnten „Qui tollis“ im „Gloria“ der „Messe en ré“ will dem Hörer über weite Strecken nicht hundertprozentig behaglich zumute werden, weil zwischen der gebotenen „Künstlichkeit“ des Vortrags und der wünschenswerten „natürlichen“ Art des Singens eine gewisse Diskrepanz bestehen bleibt. Ein schwieriges Gebiet, auch musikästhetisch betrachtet – hier sind vollkommen überzeugende Lösungen noch nicht die Regel.

Michael Wersin, 27.04.2013


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