Aeon/Note 1 AECD 1215
(226 Min., 1904-1955) 3 CDs
Eine Sammlung historischer Einspielungen verschiedenster Werke von Debussy, wie es sie schon lange nicht mehr gab – bzw. vielleicht noch nie gegeben hat: Seit dem Niedergang des amerikanischen Labels „Andante“, dessen Editoren sich zu bestimmten Themen immer um ein breites Angebot seltener Tondokumente bemühten, hat sich in Sachen Debussy wohl niemand mehr so gründlich durch alte Bänder gegraben.
In so einer Sammlung darf natürlich Mary Garden, Debussys erste Mélisande, nicht fehlen: Debussy selbst begleitete 1904 ihre Darbietung einer „Ariette oublié“ und eines Ausschnitts aus „Pelléas et Mélisande“ – eine Stimme aus einer anderen Welt. Neben Nino Vallin, Claire Croiza, Irène Joachim und Jane Bathori (die sich selbst sehr geschickt am Klavier begleitet) begegnet uns auch der ganz junge Gérard Souzay: Er nahm 1947 als 29-Jähriger mit zauberhaft frischer Stimme einige „Fêtes galantes“ auf.
Nach den Sängern kommen die Pianisten: Arthur Rubinsteins großartige „Reflets dans l’eau“ von 1945 seien hier stellvertretend ebenso genannt wie Sergej Rachmaninoffs Aufnahme zweier Nummern aus „Childrens Corner“. Dann die Orchestermusik: Monteux, Desormière und Toscanini dirigieren u.a. „La mer“ und „Prélude à l’après-midi d’un Faune“. Die Sammlung mündet auf der dritten CD schließlich in Auszüge aus „Pelléas et Mélisande“: Die ganz alten Versionen und Truc (1928) und Coppola (1927) sind hier repräsentiert. Wenig bekannte Aufnahmen von Orchesterliedern (mit Vallin und Souzay) runden den Spaziergang durch die Interpretationsgeschichte ab; wirklich eine sehr, sehr interessante Box, an der der Liebhaber historischer Dokumente lange seine Freude haben wird.
Michael Wersin, 11.08.2012
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Die Klavierkonzerte Nr. 11, 12 und 13 waren Mozarts erste Konzerte, die er nach seinem Umzug von Salzburg nach Wien komponierte. In einem Brief an seinen Vater Leopold beschrieb er sie als „ein glückliches Mittel zwischen zu leicht und zu schwer; sehr brillant, angenehm für das Ohr und natürlich, ohne fade zu sein“. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Mozart bereits von seinem dominanten Vater emanzipiert. Sein Ziel war es, mit diesen Stücken das Wiener Publikum zu erobern. Tatsächlich […] mehr