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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Inside

Malcolm Braff

Enja/Soulnote ENJ 9573
(69 Min., 4/2011)

Mit 41 Jahren ist der Pianist Malcolm Braff eine Legende mit einem Ruf wie ein Donnerhall – der allerdings in den letzten Jahren zu verklingen drohte. In Brasilien ist er zur Welt gekommen, wuchs dort und im Senegal auf, absolvierte seine Schul- und Studienzeit in der französischen Schweiz, war „on the road“ und lebt nun seit zwanzig Jahren am Genfer See. Ungestüme Projekte mit Zügen des Genialischen, in denen der Bezug zur Musik Afrikas von zentraler Bedeutung ist, begründeten seinen Ruf des gutmütigen Bilderstürmers von Vevey. Nach längerer Pause gibt es nun wieder einen Tonträger von ihm.
In fast klassischer Triobesetzung – es gibt einen E-Bass statt des akustischen Instruments – macht er eine Musik, die herrlich quer zu der allgegenwärtigen neuen Klavier-Innerlichkeit steht. Neun Originals und je eine Komposition von Prince und Baden Powell durchpulsen vertrackte, sensuell schlenzende Rhythmen. Sie haben etwas von Steve Coleman’s M-Base Feeling. Dabei erweist sich Bassist und Ex-Coleman-Sideman Reggie Washington als Idealbesetzung, auch das Schlagzeugspiel des erst 22-jährigen Wieners Lukas König erweist sich als umwerfend vital. Auf den Rhythmen surft und tanzt das Klavier, färbt sie perkussiv akkordisch ein, jubiliert mit Minimalmotiven, lässt an Abdullah Ibrahim denken, dann wieder an Randy Weston oder auch Omar Sosa, doch nichts verkommt zum riffenden Klischee, alles ist unverkennbar authentisch. Kurz ist der Gastauftritt von Sängerin Aurélie Emery, dafür aber ein Versprechen für die Zukunft.

Thomas Fitterling, 07.01.2012


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