Sonny Rollins, die größte lebende Saxofonlegende, jongliert nach wie vor atemberaubend mit Sounds und Rhythmen. Mag Bob Cranshaw am E-Bass auch ein Ausbund kreuzbraver Solidität sein, so hat der Saxofonist doch in seiner aktuellen Band in dem Gitarristen Russell Malone einen ernst zu nehmenden Partner. Außerdem sind Schlagzeuger und Perkussionist für die notorisch etwas hausbackenen Rollins-Bands durchaus überdurchschnittlich.
Altersweise mag der Bandleader sich vor fremden Anstachelungen schützen, schließlich ist er sich ja selbst der gewagteste Herausforderer. Genau das war er auch beim Galakonzert zu Ehren seines 80. Geburtstages im vergangenen Herbst. Mit Spannung wurden die Aufnahmen erwartet. Die wichtigsten sind hier vertreten. Der Beitrag des Gitarristen Jim Hall mit Rollins’ regulärer Rhythmusgruppe ist Musterbeispiel lakonischer Hipness. Dagegen fällt das Zusammenspiel des Trompeters Roy Hargrove mit dem Geburtstagskind nicht ganz so überzeugend aus. Alle Schwächen des Albums jedoch werden von der ersten, ja historischen Begegnung des Tenortitans mit der ebenfalls 80-jährigen Avantgarde-Legende Ornette Coleman wettgemacht. Hinreißend begleitet von einer Rhythmusgruppe aus Chris McBride am Kontrabass und Meistertrommler Roy Haynes steigern sich Rollins und Coleman an Tenor bzw. Alt zu einem Ideenaustausch irrwitzigster Gedanken und gleichzeitig messerscharfer Logik. Zwei mitreißende Standards der regulären Rollins-Band, aufgenommen einen Monat später in Japan, runden dieses Ausnahme-Album ab.
Thomas Fitterling, 05.11.2011
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