N° 1354
20. - 28.04.2024
nächste Aktualisierung
am 27.04.2024
Geographisch ließ sich Al Di Meolas Weltmusik schon lange nicht mehr eindeutig verorten. Auf dem Album "Pursuit Of Radical Rhapsody" erinnert das weiche Flair von Fausto Beccalossis Akkordeon an Italien oder Südamerika, und einige von Di Meolas Läufen könnten einem Hard-Rock-Gitarristen zur Ehre gereichen. Darüber hinaus lassen er und der zweite Gitarrist, Kevin Seddiki, aber auch Einflüsse der klassischen spanischen Tradition sowie Brasilianisches und Karibisches spüren. Die Percussionisten Gumbi Ortiz und Peter Kaszas wiederum bringen südamerikanische, asiatische, arabische und nordafrikanische Rhythmen mit klassischem Rock zusammen: wahrlich eine bunte Mischung. Diese bunte Palette bereichert in drei Titeln ein Streichquartett, und zwischendurch ergänzen der Bassist Charlie Haden, der Schlagzeuger Peter Erskine, der Pianist Gonzalo Rubalcaba, der Keyboarder Barry Miles und der Percussionist Mino Cinelu die Band. Mit den Aufnahmen ließ sich Di Meola Zeit; sein Ziel war keine puristische Live-im-Studio-Produktion, sondern ein ausdifferenziertes, schattierungsreiches Klanggemälde, für das zunächst Basictracks eingespielt wurden und anschließend in verschiedenen Studios weitere Schichten dazu gemischt wurden. Mit "Strawberry fields“ aus dem Beatles-Repertoire und "Over the rainbow" erweist die Band der Geschichte ihre Reverenz. Die übrigen dreizehn Stücke stammen von Al Di Meola. So verschieden sie auch angelegt sind, eint sie der rote Faden der Klangfarbenpracht und des spannungsreichen interregionalen Tongeflechts.
Werner Stiefele, 30.04.2011
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