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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart u.a.

Mostly Mozart (Opernarien)

Mojca Erdmann, La Cetra, Andrea Marcon

DG/Universal 477 8979
(71 Min., 6/2010)

Debüt-Recitals sind so eine Sache. Mit einem Flop kann die Plattenkarriere schon beendet sein, bevor sie richtig begonnen hat. Alle Ohren sind überkritisch auf Arien gerichtet, die ohne entsprechende Rollenerfahrungen nur für die CD einstudiert wurden. Da ist es nicht verkehrt, sich erst mit Mitte 30 an das erste Soloalbum zu wagen, wenn man etliche Partien schon auf der Bühne gestaltet hat. Mojca Erdmann ist keine Anfängerin mehr, Mozarts Opern gehören seit Jahren zu ihrem Repertoire, mit seiner "Zaide" hatte sie 2006 ihren Durchbruch bei den Salzburger Festspielen. Folgerichtig erklingen auf "Mostly Mozart" hauptsächlich Arien des Salzburger Meisters nebst denen seiner Wegbereiter bzw. Zeitgenossen.
Die geborene Hamburgerin besitzt einen klaren, leuchtenden lyrischen Sopran von großer Schönheit, ebenmäßig, ausgeglichen und technisch absolut versiert. In den Rezitativen fehlt das letzte Stückchen Eloquenz, da dürfte sie hier und da etwas intensiver gestalten. Ansonsten aber liefert sie mit ihrem Erstlingswerk eine hinreißende Visitenkarte ab. Da reiht sich eine herzergreifende Pamina an eine durchaus zupackende, entschiedene Zaide ("Tiger!"). Lediglich bei der Zusammenstellung hätte man sich mehr Nummern mit Biss – wie eben besagte Zaide-Arie oder "Père barbare" aus Salieris "Les Danaïdes" – gewünscht, da finden sich doch zu viele (wenn auch wunderschöne) getragene Arien. Das Barockorchester La Cetra unter der Leitung von Andrea Marcon erweist sich als inspirierter und erfahrener, vielleicht eine Spur zu zurückhaltender Begleiter.

Michael Blümke, 16.04.2011


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