home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Wolfgang Amadeus Mozart

Steichquintett Nr. 6 KV 614, Streichquartett Nr. 19 KV 465 („Dissonanzen“)

Louise Williams, Lindsay-Quartett

ASV/Koch DCA 1069
(64 Min., 1/1997, 9/1998) 1 CD

Mozarts Streichquintett Es-Dur KV 614 ist weder unter Forschern noch beim Publikum sonderlich beliebt. Man wollte es nicht wahrhaben, dass sein letztes Kammermusikwerk, im April seines Sterbejahrs 1791 vollendet, nicht den schmerzlichen Tiefgang des g-Moll-Quintetts atmete. Ein Spätwerk, das so gar nicht die biografische Niedergangskurve nachzeichnet, verzeiht man Komponisten ungern.
Das Lindsay-Quartett hat dieses Quintett mit einer ungebremsten musikantischen Energie eingespielt. Bald nimmt man wahr, was wirklich spätstilhaft, neu und radikal ist am Quintett KV 614 - es ist die Schärfe und Knappheit, mit der Mozart sich nun ausdrückt, Knappheit ohne Bitternis. Die haydneske Derbheit, mit der Mozart seine Stilstrenge drapiert - besonders im fast parodierend polternden Scherzo - spielen die Lindsays mit einer energischen, fast frechen Straffheit aus. Man höre die unerhört kurze, dichte Durchführung: Was für eine Hochspannung halten die Interpreten hier! Geisterhaft zieht das Trillerthema durch die Molltonarten, doch seine unerhörte Spannung hält die erste Geige aufrecht, als stände sie unter Starkstrom. Versierte Quintettler wissen, dass dieses Stück schwieriger zu gestalten ist als die früheren Mozarts, und nicht nur sie werden diese zugleich musikantische und doch auch die Härten nicht glättende Vorstellung zu würdigen wissen.

Matthias Kornemann, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top