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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Johann Sebastian Bach

Kantaten für das ganze liturgische Jahr, Teil 10

Jan van der Crabben, Christoph Genz, Petra Noskaiová, Siri Thornhill, La Petite Bande, Sigiswald Kuijken

Accent/Note 1 ACC25310
(73 Min., 4 u. 5/2008)

Viel Lob war Sigiswald Kuijkens kleiner Bachkantaten-Reihe bisher zu spenden gewesen – er hat in seiner Petite Bande einen Kreis wirklich fähiger Vokalisten und Instrumentalisten versammelt, und nicht zuletzt seine ebenso ausführlichen wie kompetenten Beihefttexte lassen erkennen, dass ihm die mustergültige Präsentation einer Auswahl von Bachs Kantaten in durchweg einfacher Besetzung eine echte Herzensangelegenheit ist. An Folge 10 nun, die, passend zur Kirchenjahreszeit, als zentrales Stück das "Himmelfahrtsoratorium" (BWV 11) enthält, gibt es allerdings auch ein paar Kleinigkeiten zu bemängeln: Da aspiriert der sonst doch immer professionell agierende Bassist Jan van der Crabben in der Eingangsarie von BWV 108 seine Melismen so extrem ("... hin-ge-he-he-he-he-he-he ...."), als habe er buchstäblich noch nie etwas von Legato gehört – das klingt wirklich so hölzern wie bei einem blutigen Anfänger – wie konnte das passieren? Und nicht ganz wohl ist dem Hörer immer wieder einmal bei Christoph Genz' Gesang: Seine Stimme klingt vor allem in der Höhe etwas spitz, matt und leicht nasal, als fehle es seinem Singorgan an innerer Spannung – womöglich hatte er sich zur Zeit dieser Produktion überanstrengt.
Erfreuliches dagegen ist von den Damen zu berichten: Die Altistin Petra Noskaiová meistert die großen Arien, die ihr in dieser Folge zufallen, klangschön und sprachlich präsent mit großer Ruhe. Besonders "Ach bleibe doch, mein liebstes Leben" aus BWV 11 (die spätere Parodievorlage zum "Agnus Dei" aus der h-Moll-Messe) ist in dieser Hinsicht ein großer Genuss. Rundum zufriedenstellend auch der Gesang von Siri Thornhill: Ihre angenehm warm timbrierte Sopranstimme scheint perfekt im Lot, im Zusammenspiel von Klangentfaltung und Umsetzung des Textes kommt es nirgends zu Unebenheiten. Und das kleine Instrumentalensemble erfreut besonders mit seinem klangvollen, dabei aber immer sehr eleganten Tutti, z. B. im Eingangschor von BWV 11.

Michael Wersin, 17.07.2010


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