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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Jazz In The Garden

Stanley Clarke

Heads Up/Inakustik 0813155
(61 Min., 12/2008) 1 CD

Der 51-jährige Stanley Clarke gilt neben Jaco Pastorius als der wichtigste E-Bassist des Fusion Jazz. Weniger bekannt ist, dass er zu Beginn seiner Karriere ein gefragter Kontrabassist war und als solcher etwa zusammen mit Stan Getz, Chick Corea und Tony Williams Triumphe feierte. Er selber sieht sich auch heute noch als "Kontra-/E-Bassisten" und nennt bewusst das Kontra-Instrument an erster Stelle. Dennoch hatte er bisher noch kein eigenes Album mit dem akustischen Bass eingespielt. Das war gewissermaßen der Tribut an den Ruhm, den die Mitgliedschaft in der legendären Fusion-Band "Return to Forever" mit sich brachte. Im vergangenen Jahr kam es – kaum noch für möglich gehalten – zur Wiederbelebung dieser epochalen Band, und vielleicht ist es ja die damit verbundene Rückbesinnung, die in Clarke den Willen beflügelte, kontrastiv mit einem akustischen Trio-Album die andere Seite seines Schaffens aufzuzeigen. Lenny White, sein langjähriger Partner bei "Return to Forever" und ebenfalls ein Musiker, dessen subtile Straight-ahead-Qualitäten im Schatten des Fusion-Ruhms blühen, war die logische Wahl für den Schlagzeugstuhl. Die Überraschung sitzt am Klavier: Mit der 30-jährigen Japanerin Hiromi verpflichtete Clarke eine Musikerin, die schon als Teenager Duette mit Chick Corea einspielte und immer wieder als Wirbelwind am Klavier apostrophiert wird. Die zierliche Pianistin harmoniert und kontrastiert mit den ausgebufften Meistern vortrefflich. Zusammen spielen sie ein Programm aus Originals und Klassikern. Besonders reizvoll ist das modal interpretierte Volkslied "Sakura Sakura" aus Hiromis Heimat. Hier betört der Kontrabass mit zu Herzen gehenden warmen Klängen, und man spürt in Hiromis selbstbewusst feinsinnigem Beitrag den Stolz auf das eigene kulturelle Erbe. Mag sonst immer wieder auch ein gerüttelt Maß Chick Corea oder Herbie Hancock im Spiel sein, stets geht vom Klavier eine wohltuende Frische aus, und der Leader beweist mit Autorität und doch unaufdringlich, dass er sich auf dem K-Instrument in der gleichen Liga wie ein Miroslav Vitous bewegt.

Thomas Fitterling, 05.12.2009


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