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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Ludwig van Beethoven, Sergei Prokofjew, Sergei Rachmaninow

Emil Gilels Live In Moskau Vol. 3

Emil Gilels

VAI/Codaex VAI 4468
(79 Min., 1978) 1 DVD


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Robert Schumann, Johannes Brahms, Frédéric Chopin

Emil Gilels live in Moskau Vol. 4

Emil Gilels

VAI/Codaex VAI 4469
(90 Min., 1978) 1 DVD


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Zwei Moskauer Klavierrezitals von Emil Gilels aus dem Jahre 1978 – zweimal hochkonzentrierte Klavierkunst ganz eigener Prägung. Was der große Russe hier dem Klavier an differenzierten Klanglandschaften entlockt, geht weit, unendlich weit hinaus über virtuoses Geklingel im freundlichen Weichzeichner-Mäntelchen, wie es in unseren Tagen etwa ein Lang Lang publikumswirksam zu bieten versteht. Gilels gibt sich kantig und eigenwillig, manchmal nüchtern und objektiv, aber immer auch bereit zu elektrisierenden Lyrizismen: Wie er in Schumanns Klavierstücken op. 32 oder in Brahms’ Balladen op. 10 immer wieder mit wärmstem Timbre an der Klaviatur zu singen versteht, ist für den Hörer ein Erlebnis, das die genannten Stücke in ein völlig neues, ganz individuell zu Gilels’ künstlerischem Ausdruckspotential gehöriges Licht taucht! Auch das virtuose Klavierspiel kommt freilich nicht zu kurz, wenngleich es niemals im Vordergrund steht: In Rachmaninows Prélude B-Dur op. 23, 2 liefert Gilels jenen Tastendonner, ohne den ein romantischer Klavierabend wohl nicht auskommt – aber selbst solche Extreme ereignen sich stets im kontrollierten Rahmen einer immer streng am Stück orientierten interpretatorischen Lauterkeit.
Prokofjews Klaviersonate Nr. 3 bringt weitere stupende Beispiele der Klangzauberei bei höchster Präzision und brillanter Anschlagskultur, Chopins Sonate h-Moll erklingt in einer verinnerlichten, über weite Passagen sehr zurückgenommenen Version, wodurch die Eindringlichkeit der Darbietung noch maßgeblich gesteigert wird. Gilels ist ein Klaviertitan der Extraklasse, dessen Individualität niemals hinter schlüpfrig-glatter Eleganz verborgen bleibt, sondern in ihrem ganzen Facettenreichtum aus seinem Spiel herausleuchtet.

Michael Wersin, 24.04.2009




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