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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Gioachino Rossini

L’Italiana in Algeri

Christianne Stotijn, Maxim Mironov, Marco Vinco, Arnold Schoenberg Chor, Mahler Chamber Orchestra, Riccardo Frizza

Bel Air/harmonia mundi BAC 025
(135 Min., 7/2006) 1 DVD

Während Wagnerianer beim Thema Sängernachwuchs nur noch resigniert abwinken, brauchen sich Rossinifans keine Zukunftssorgen zu machen: Für die Opern des Meisters aus Pesaro scheint es derzeit so viele gute junge Stimmen zu geben wie noch selten. Die Besetzung der 2006 beim Musikfestival in Aix-en-Provence aufgezeichneten "Italiana" ist da ein gutes Beispiel: Alle vier Hauptdarsteller waren zum Zeitpunkt der Aufnahme noch unter 30, der jüngste, der russische Tenor Maxim Mironov, sogar erst knapp 25 Jahre alt. Und doch kann jeder der vier den Vergleich mit den großen Vorbildern des Fachs aushalten: Mironov ist als Lindoro die russische Antwort auf Juan Diego Flórez, Marco Vinco (Mustafa) und Giorgio Caoduro (Taddeo) bringen agile, klangschöne Koloraturstimmen und Buffotalent mit. Die Niederländerin Christianne Stotijn hat zwar nicht die spielerische Coolness ihrer mediterranen Kolleginnen, kann ihrer Isabella aber mit warmherzigem, üppigen Mezzosopran hohe Sympathiewerte sichern.
Eine Sängerriege, die Besseres verdient gehabt hätte als die Regie von Toni Servillo, die nicht viel mehr bietet als ein paar begrenzt ulkige Orientklischees und eine zappelige Personenführung. Dass sich der Spaß in Grenzen hält, liegt allerdings auch an Riccardo Frizza, der die Sänger und das todesmutige Mahler Chamber Orchestra durch die Strettas hetzt und hohe Metronomzahlen mit rhythmischem Schwung verwechselt. Aber vielleicht war er mit 35 einfach noch nicht alt genug für Rossini.

Jörg Königsdorf, 03.01.2009


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