Erato/Warner Classics 4509-96361-2
(1993) DDD
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Deutsche Grammophon 437 836-2
(1992, 1993) DDD
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Denon CO-75164
(1992) DDD
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Von wegen verschwommene Farben! “Alles”, schrieb der Komponist und Kritiker Paul Dukas über die Uraufführung von Claude Debussys Streichquartett, “alles ist klar und deutlich gezeichnet, trotz großer formaler Freiheit. Der melodische Kern des Werkes ist knapp, aber reich nuanciert. ... Die Harmonik ist sehr kühn, aber keineswegs unangenehm für das Ohr.” Mit “großer formaler Freiheit” dürfte Dukas wohl das gemeint haben, was vor allem beim Vergleich von Debussys Werk mit Streichquartetten klassischer Komponisten ins Ohr fällt: Weder mit strengen strukturellen Regeln noch mit einer konsequenten Polyphonie hat Debussy etwas im Sinn.
Modern - und damit bis heute wegweisend - ist vielmehr das Gegen- und Miteinander von sehr Verschiedenartigem: Da steht Kirchentonales neben Anklängen von fernöstlicher Gamelanmusik und von Zigeunermusik. Zunächst nahm man allgemein die eigen(willig)en Form-Gesetze von Debussys Streichquartett nicht wahr und verwarf sein Werk als “impressionistisch”, was damals wie heute vor allem Konturlosigkeit meinte. Diesen Vorwurf teilt Debussys Werk mit dem zehn Jahre später entstandenen Streichquartett Maurice Ravels.
Wie einfach es sein kann, mittels einer klaren, detailgenauen Ausarbeitung die auf Platte zwangsverschwisterten Werke vom Vorwurf des Verwaschenen zu befreien, haben in jüngster Zeit vor allem Nachwuchs-Formationen unter Beweis gestellt. Ob man nun dem versonnenen, abgedunkelten Ansatz des Schweizer Carmina Quartet den Vorzug gibt, dem quirlig-zupackenden Zugriff des Keller Quartetts oder der lyrisch getönten Interpretation des deutsch-österreichischen Hagen-Quartetts: Unstrittig bleibt, dass alle drei Ensembles Elan mit Genauigkeit, Weitblick mit Detailreichtum und Spontaneität mit Kalkül prächtig in Einklang bringen.
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